Frankfurt/Main-Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ist Befürchtungen vor einer riesigen Pleitewelle als Folge der Corona-Krise entgegengetreten. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte weit unter ihrem historischen Höchststand bleiben“, sagte Weidmann der Augsburger Allgemeinen. Vor allem die diversen Maßnahmen der Bundesregierung zur Stützung der Unternehmen dürften dazu beitragen. „Der Wirtschaftseinbruch wird sich erst in den kommenden Quartalen in den Insolvenzzahlen niederschlagen“, so der Bundesbank-Präsident. „Sie werden zwar deutlich steigen, allerdings von einem sehr niedrigen Niveau aus.“
Deutlich anziehen werden nach Weidmanns Einschätzung im laufenden Jahr die Verbraucherpreise. „Aus heutiger Sicht dürfte die Inflationsrate gemäß dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex in Deutschland zum Jahresende hin über drei Prozent liegen.“ Den HVPI zieht die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Geldpolitik heran. Die EZB strebt mittelfristig für den gesamten Euroraum eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an.



