Ein Streit um eine weggeworfene Zigarettenkippe hat am Dienstagmittag in Pankow zu einer brutalen Attacke geführt. Wie das Bezirksamt Pankow mitteilte, sprachen zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts einen 30-Jährigen am S-Bahnhof Pankow an. Als der Mann seine Personalien nicht nennen wollte und sich entfernen wollte, stellten sie sich ihm in den Weg. Daraufhin soll er mehrfach auf beide Mitarbeiter eingeschlagen haben.
Laut Bezirksamt setzte der Mitarbeiter Reizgas ein, doch der Angreifer umklammerte ihn, schlug weiter auf ihn ein – und biss ihm ins Gesicht. Die klaffende Wunde musste im Krankenhaus versorgt werden. Eine Kollegin wurde beleidigt, bevor der Mann in Richtung Hadlichstraße flüchtete. Alarmierte Polizisten konnten ihn kurz darauf festnehmen. Weil die Polizei feststellte, dass der Mann, mit einer übertragbaren Krankheit infiziert sein könnte, wurde ihm Blut entnommen.
Gestern soll ein Ordnungsamtmitarbeiter in #Pankow durch den Betroffenen einer Ordnungswidrigkeit ins Gesicht gebissen worden sein. Der flüchtende Tatverdächtige konnte durch unsere Kräfte festgenommen werden. Unsere #Dir1 ermittelt. https://t.co/pEZvuCUhhz
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) August 27, 2025
^tsm
Ordnungsstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) war Zeugin des Geschehens und wurde in dabei von dem Mann frauenfeindlich beleidigt. Sie äußerte sich bestürzt: „Die Brutalität, mit der meine Mitarbeiter angegriffen wurden, hat mich zutiefst erschüttert. Gewalt gegen diejenigen, die täglich im Einsatz für unsere Stadt sind, ist in keiner Weise hinnehmbar. Es ist mir völlig unerklärlich, wie man wegen eines Verwarnungsgeldes von 55 Euro so ausrasten kann.“
Kommt jetzt der Gesichtsschutz?
Die Stadträtin weiter: „Leider reiht sich dieser extreme Vorfall in eine Reihe von Ereignissen ein, in denen Staatsbedienstete auf Ablehnung, Aggressivität und Gewalt bei der Ausführung Ihrer Arbeit für die Allgemeinheit treffen. Wir werden dies zum Anlass nehmen, zu überprüfen, ob die Ausrüstung und Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst werden sollten. “
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, sprach von einer „Szene wie aus einem drittklassigen Film“, die für Einsatzkräfte in Berlin aber bittere Realität sei. „Das zeigt einmal mehr, mit welcher Respektlosigkeit und Aggression unsere Kolleginnen und Kollegen der Ordnungsämter konfrontiert sind. Es ist völlig inakzeptabel, dass Menschen, die im Auftrag der Allgemeinheit Recht und Ordnung durchsetzen, derart attackiert, beleidigt und verletzt werden.“ Dass der Kollege stationär behandelt werden musste, zeige, wie schwer die Verletzung sei und welches Infektionsrisiko von einem Biss ausgehen könne.
