Kriminalität

Explosion und Brand vor Krebszentren von Berliner Kliniken: Wie ist der Stand der Ermittlungen?

Ein nächtlicher Brand an der Charité, eine Böllerexplosion in Neukölln. Ein Tag nach den Angriffen ist vieles noch unklar.

An einer Tür im Eingangsbereich eines Gebäudes der Charite sind Brandspuren zu sehen.
An einer Tür im Eingangsbereich eines Gebäudes der Charite sind Brandspuren zu sehen.Sebastian Gollnow/dpa

Nach dem Feuer vor der Charité in Mitte und der Explosion vor dem Vivantes-Klinikum in Neukölln sind bei der Berliner Polizei bisher sieben Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.

Über ein Hinweisportal könnten Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in Buckow oder Mitte gemacht haben, sich melden, teilte die Polizei mit. Auch Fotos und Videos aus der Gegend seien gefragt.

Bericht: Explosion in Neukölln durch Kugelbombe verursacht

In beiden Fällen sind Klinikbereiche zur Krebsbehandlung betroffen. Der Staatsschutz im LKA, der für Taten von politischen Extremisten zuständig ist, ermittelt zusammen mit Experten für Sprengstofftechnik.

In der Nacht zu Dienstag detonierte zunächst ein offenbar verbotener pyrotechnischer Gegenstand vor dem Eingangsbereich des Vivantes-Klinikums Neukölln im Kormoranweg. Die Fassade des Gebäudes wurde dadurch beschädigt. Es entstanden auch Schäden am Eingang zur Strahlentherapie. An der Charité in Berlin-Mitte wurde eine Stunde später ein Brand festgestellt. Wie die B.Z. berichtete, wurden die Schäden in Neukölln durch die Explosion einer Kugelbombe verursacht. Die Berliner Polizei konnte dies auf Anfrage bislang nicht bestätigen.

Die Taten ereigneten sich in der Nacht auf Dienstag, sie sind möglicherweise politisch motiviert. Ein Polizeisprecher machte am Morgen keine Angaben dazu, welche Hinweise für möglichen politischen Extremismus vorlägen. Auch gab es keine Informationen dazu, ob es einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen gibt und ob sich der Verdacht des Einsatzes von illegaler Pyrotechnik bestätigt hat. „Es wird ermittelt“, sagte der Polizeisprecher lediglich.

Der Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin sagte zu den Taten: „Wer mit illegaler Pyrotechnik hantiert, begeht Straftaten und riskiert schwerste Verletzungen und auch den Tod von Menschen“. Die Polizei blicke auch deswegen mit Sorge auf die Silvesternacht, weil dort Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr mit Pyrotechnik angegriffen würden Die GdP sprach von des Weiteren „wahnsinnigen Schwachsinnstaten“.