Cybercrime

„Operation Endgame“: Nach diesen Cyberkriminellen fahndet das BKA

Zahlreiche Haftbefehle, Razzien und Festnahmen: Am Donnerstag wurde der „bisher größte Schlag“ gegen die weltweite Cyberkriminalität gemeldet. Viele Tatverdächtige sind auf der Flucht.

Tasten einer beleuchteten Tastatur. Internationale Strafverfolgungsbehörden haben bei einem weltweiten Einsatz mehr als 100 Server und über 1300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht.
Tasten einer beleuchteten Tastatur. Internationale Strafverfolgungsbehörden haben bei einem weltweiten Einsatz mehr als 100 Server und über 1300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht.Sebastian Gollnow/dpa

„Operation Endgame“, also Operation Endspiel, haben das Bundeskriminalamt (BKA) und seine internationalen Partner ihren jüngsten Schlag gegen Cyberkriminelle getauft. Bei den Ermittlungen gegen die weltweite Cyberkriminalität kam es am Donnerstag es zu vier Festnahmen, zehn internationale Haftbefehle wurden erlassen. Nach acht Männern fahndet nun das BKA, auch der Administrator wird gesucht. Er soll den Angaben zufolge „Tausende Opfersysteme kontrollieren“.

In Deutschland werden die Ermittlungen unter anderem wegen Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Erpressung sowie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung im Ausland geführt. Diese acht Tatverdächtigen werden nun öffentlich gesucht:

Fahndung „Operation Endgame“: Fedor Alexandrovich Andreev
Fahndung „Operation Endgame“: Fedor Alexandrovich AndreevBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Anton Alexandrovich Bragin
Fahndung „Operation Endgame“: Anton Alexandrovich BraginBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Andrei Andreyevich Cherepanov
Fahndung „Operation Endgame“: Andrei Andreyevich CherepanovBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Nikolai Nikolaevich Chereshnev
Fahndung „Operation Endgame“: Nikolai Nikolaevich ChereshnevBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Airat Rustemovich Gruber
Fahndung „Operation Endgame“: Airat Rustemovich GruberBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Sergey Valerievich Polyak
Fahndung „Operation Endgame“: Sergey Valerievich PolyakBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Georgy Sergeevich Tesman
Fahndung „Operation Endgame“: Georgy Sergeevich TesmanBKA
Fahndung „Operation Endgame“: Georgy Sergeevich Tesman
Fahndung „Operation Endgame“: Georgy Sergeevich TesmanBKA

„Operation Endgame“ um den „bisher größten Schlag“ gegen Cybercrime

Nach Angaben des BKA handelte es sich bei „Operation Endgame“ um den „bisher größten Schlag“ gegen die internationale Cyberkriminalität. Demnach wurden am 28. und 29. Mai in einer international abgestimmten Aktion gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA mehrere der derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien vom Netz genommen. Es handelt sich dabei um spezielle Software, mit der in krimineller Absicht Zugriff auf fremde Computer erlangt werden kann.

Bei den Maßnahmen wurden zudem weltweit über 100 Server beschlagnahmt sowie über 1300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht. Gegen einen identifizierten Betreiber und Administrator wurde ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro erwirkt. Zudem wurden 99 Krypto-Wallets mit einem aktuellen Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 70 Millionen Euro bei zahlreichen Kryptobörsen gesperrt. Es fanden Durchsuchungen an insgesamt 16 Objekten in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine statt, bei denen den Angaben zufolge zahlreiche Beweismittel sichergestellt wurden. Die bei der Operation „Endgame“ sichergestellten Daten werden derzeit ausgewertet und können zu Anschlussermittlungen führen.

Den „Takedowns“ gingen den Angaben zufolge langwierige und aufwändige Ermittlungen in den beteiligten Staaten voraus. An den Maßnahmen waren auch die portugiesischen, ukrainischen, schweizerischen, litauischen, rumänischen, bulgarischen sowie armenischen Strafverfolgungsbehörden beteiligt. Unterstützt wurden sie von der Polizeibehörde Europol und der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen, Eurojust.

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