Kriminalität

„Massive Auswirkungen“ befürchtet: BKA-Präsident warnt vor Cyberangriffen

BKA-Chef Holger Münch schlägt Alarm: Die Kriminalität im Netz nimmt zu. Das sind die potenziellen Ziele der Kriminellen.

„Massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden“ sind laut Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, die Folgen der Bedrohung durch Cybercrime.
„Massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden“ sind laut Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, die Folgen der Bedrohung durch Cybercrime.Andrew Brookes/imago

Cyberkriminelle haben nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) vermehrt öffentliche Verwaltungen, Hochschulen und Arztpraxen im Land im Visier. „Die Bedrohung durch Cybercrime steigt seit Jahren und verursacht teils massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden“, warnt BKA-Chef Holger Münch am Dienstag.

Häufiger als früher zielten Cyberkriminelle auf öffentliche Verwaltungen, Hochschulen und Arztpraxen ab. „Auch diese Angriffe können massive Auswirkungen haben, wenn etwa Verwaltungen über Wochen arbeitsunfähig sind.“

BKA-Präsident Münch: Technische Hürden niedrig

Hinzu komme, dass in vielen Fällen nicht nur Systeme verschlüsselt, sondern auch sensible Daten abgegriffen würden. „Wenn dann noch die technischen Hürden vergleichsweise niedrig sind, ist das für die Kriminellen schnell attraktiv und in der Folge lukrativ“, sagte Münch. Die Strafverfolgung sei langwierig und werde auch dadurch erschwert, dass die Täter in der Regel im Ausland säßen.

Mehrfach seien Strafverfolgungsbehörden zuletzt erfolgreich gegen illegale Online-Marktplätze wie „Hydra Market“ oder den Geldwäsche-Dienst „ChipMixer“ vorgegangen. „In Summe haben wir in diesen beiden Fällen über hundert Millionen Euro beschlagnahmt und der kriminellen Szene so ihr Geld, ihre Kunden und ihre Werkzeuge weggenommen“, sagte Münch.