Das Bezirksamt Spandau hat der Westernstadt „Old Texas Town“ seine politische Unterstützung zugesichert. Die Westernstadt befindet sich seit 57 Jahren auf dem Gelände an der Paulsternstraße 18 in Siemensstadt und wurde von dem Verein Cowboy Club Old Texas Berlin 1950 errichtet. Doch nun haben die Grundstückeigentümer den Pachtvertrag gekündigt: Bis zum 31. August soll der Verein das Gelände räumen.
Die Eigentümer planen dort ein Rechenzentrum. „Dies ist jedoch auch planungsrechtlich nicht zulässig“, teilte das Bezirksamt mit. Im Jahr 2012 sei ein Bebauungsplan festgesetzt worden, welcher der Westernstadt als Sondergebiet sichert. Vier Jahre zuvor war ein Pachtvertrag für 15 Jahre geschlossen worden, welcher anschließend jährlich verlängert wurde. An diesem zivilrechtlicher Vertrag sei das Bezirksamt Spandau nicht beteiligt.
Drohende Schließung der Westernstadt: Bezirksamt fordert Rücknahme der Kündigung
„Wir wollen als Bezirk an der Westernstadt festhalten. Deshalb hatte ich auch mit Zustimmung von Bezirksbürgermeister Frank Bewig dem Eigentümer klar signalisiert, dass wir eine solche Entwicklung politisch nicht mittragen werden“, teilte der Bezirksstadtrat Thorsten Schatz (CDU) mit. „Von unserer Seite wird es keine Änderung am Bebauungsplan geben.“
Schatz betonte, dass er sich in engem Austausch mit dem Verein befinde. Am Dienstag, dem 10. Juni, sei ein weiteres Gespräch mit dem Verein geplant, bei dem das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll. „Für uns ist klar: Old Texas Town muss erhalten bleiben. Ich fordere die Eigentümer auf, die Kündigung zurückzunehmen und den Fortbestand dieses gewachsenen Kulturstandorts in Spandau zu ermöglichen“, so Schatz.


