Statistik

Prognose: Bis 2045 hat Berlin 4,36 Millionen Einwohner

In Deutschland werden laut einer aktuellen Schätzung in über 20 Jahren 85,5 Millionen Menschen leben. In welchen Regionen die Bevölkerung wächst und wo sie zurückgeht.

Die Skyline von Berlin vom Strausberger Platz ausgesehen. Die Hauptstadt wird Experten zufolge auch in 20 Jahren nicht an Beliebtheit eingebüßt.
Die Skyline von Berlin vom Strausberger Platz ausgesehen. Die Hauptstadt wird Experten zufolge auch in 20 Jahren nicht an Beliebtheit eingebüßt.Reto Klar/Imago

Die Bevölkerung in Deutschland wird einer Behördenschätzung zufolge bis zum Jahr 2045 auf 85,5 Millionen Menschen anwachsen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 800.000 Menschen beziehungsweise 0,9 Prozent gegenüber 2023, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Mittwoch in Bonn mitteilte. Für Berlin rechnet das BBSR mit einem Zuwachs von 12,6 Prozent. Bei einer aktuellen Einwohnerzahl von 3,87 Millionen würde Berlin im Jahr 2045 also etwa 4,36 Millionen Einwohner haben.

Erwartet werden vom BBSR große regionale Unterschiede. Während für wirtschaftsstarke Großstädte und ihr Umland sowie zahlreiche ländliche Regionen insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg ein hohes Wachstum prognostiziert wird, verringert sich die Bevölkerung in strukturschwachen Gegenden bis 2045 voraussichtlich weiter. 

Neue Zahlen: In diesem Landkreis wächst die Bevölkerung besonders

Das stärkste Wachstum wird mit 15,2 Prozent für den bayerischen Landkreis Ebersberg sowie für die kreisfreien Städte Potsdam in Brandenburg (14,9 Prozent), Leipzig in Sachsen (14,2 Prozent) und Freiburg in Baden-Württemberg (14 Prozent) prognostiziert. Zu diesen überdurchschnittlich wachsenden Regionen zählt auch Berlin. 

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Dagegen werden in Landkreisen abseits der Metropolen voraussichtlich weniger Menschen leben. Dazu zählt etwa der sächsische Erzgebirgskreis (minus 21,6 Prozent), der thüringische Landkreis Greiz (minus 22 Prozent) oder der sachsen-anhaltische Kreis Mansfeld-Südharz (minus 24,2 Prozent). Aber auch in Westdeutschland werden Regionen laut Prognose Einwohner verlieren, etwa in Teilen Nordhessens, im Osten Nordrhein-Westfalens oder in Teilen des Saarlands.

Prognose: Zahl der Rentner steigt bis 2045 um 13,6 Prozent

Bundesweit steigen wird laut BBSR bis 2045 auch die Zahl der Menschen im Rentenalter – nämlich um 13,6 Prozent oder 2,2 Millionen. Vor allem in Regionen mit insgesamt rückläufigen Bevölkerungszahlen wird das Durchschnittsalter stark ansteigen. Bis zum Jahr 2045 wird das Durchschnittsalter in den Landkreisen Rügen in Mecklenburg-Vorpommern, Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, Altenburger Land und Greiz in Thüringen sowie Spree-Neiße in Brandenburg den Berechnungen zufolge auf über 50 Jahre steigen.

In einigen Städten wird hingegen laut der Prognose des Instituts die Zahl an Kindern und Jugendlichen deutlich zunehmen. Für Berlin, Leipzig, München, Landshut und Freiburg rechnet es hier sogar mit einem Anstieg von rund einem Fünftel.

„Deutschlands Bevölkerung wächst weiter – durch Zuwanderung aus dem Ausland“, erklärte der Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung bei BBSR, Peter Jakubowski. „Ohne Zuwanderung aus dem Ausland würde die Bevölkerungszahl Deutschlands im Jahr 2045 bereits deutlich niedriger liegen, weil die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten bei weitem übersteigen wird.“