Der Internationale Frauentag am 8. März ist in Berlin von Demonstrationen und Kundgebungen begleitet worden. In Videos, die in den sozialen Netzwerken wie X kursieren, sind gewalttätige Zusammenstöße zwischen Einsatzkräften der Polizei und Demonstranten zu sehen. Demnach schlagen Beamte am Rande einer Demo auf Personen ein, um sie augenscheinlich zurückzudrängen. Dabei treffen die Fäuste der Polizisten auch Gesichter und Oberkörper von Demonstranten.
In der Menge sind Palästina-Fahnen zu sehen und sogenannte Palitücher werden von mehreren Menschen am Körper getragen. Am Oranienplatz und Spreewaldplatz in Kreuzberg begannen am Nachmittag beziehungsweise Abend zwei linke bis linksradikale Demonstrationen zum „Internationalen feministischen Kampftag“ zu denen auch palästinensische Gruppen aufriefen.
Massive violence against women by Berlin police at the international women’s day protest pic.twitter.com/cakwfWQ0mj
— James Jackson (@derJamesJackson) March 8, 2025
Berlin: Frau wird festgenommen, Polizist hält Hals fest
In einem anderen Video ist zu sehen, wie Beamte eine Frau festnehmen und sie dabei am Hals festhalten. Ihre Hände werden von einem anderen Polizisten auf dem Rücken fixiert. Umstehende Personen fordern die Einsatzkräfte wiederholt durch Rufe auf, ihren Hals loszulassen. Ein Mann schreit außerdem „übertreibt doch nicht“. Auf X wird den Polizisten vorgeworfen, die Frau gewürgt zu haben.
🟡 NOW: German police are choking a young woman at the international Women's Day protests in Berlin. pic.twitter.com/NbOvUAUTaE
— red. (@redstreamnet) March 8, 2025
In einer weiteren Aufnahme ist zu sehen, wie sie schließlich weggetragen wird. Zwischenzeitlich wird die Frau auch kurz über den Asphalt gezerrt. Was zu der Festnahme geführt hat oder was ihr vorgeworfen wird, ist derzeit nicht bekannt. Auch ist unklar, ob Personen verletzt wurden.
Die Berliner Polizei würgt und schlägt eine Frau, zerrt sie über den Asphalt. Auf der Demonstration zum Internationalen Frauentag.#b0803 #Merzland2025pic.twitter.com/MI2MrDb1jY
— kater hofmann 😼 🛸🚴🏼 (@KaterHofmann) March 8, 2025
Polizei: Pyrotechnik und strafbare Transparente
Am Sonntagnachmittag veröffentlichte die Berliner Polizei eine Bilanz zu den Frauentags-Protesten. Demnach wurden die insgesamt zehn angemeldeten Versammlungen von 850 Polizisten begleitet. Darunter waren sieben Demonstrationen mit direktem Bezug zum Feiertag sowie mehrere mit Nahostbezug, darunter eine Kundgebung gegen Antisemitismus. Während der Großteil der Demonstrationen friedlich verlief, erklärte auch die Behörde, dass es vereinzelt zu Störungen und polizeilichen Maßnahmen kam.
Am Abend fand die Demonstration „Feministischer Kampftag“ mit rund 2.500 Teilnehmern statt. Während des Aufzugs kam es zu Verstößen, darunter Vermummungen, Zünden von Pyrotechnik und Behinderungen polizeilicher Maßnahmen. Mehrere Personen wurden festgenommen, unter anderem wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. An einem internationalen Kulturzentrum wurden laut Polizei pyrotechnische Gegenstände abgebrannt und ein Transparent mit strafbarem Inhalt angebracht, dessen Beschlagnahmung jedoch von der Staatsanwaltschaft nicht genehmigt wurde.
Demonstranten wollen gewaltsam in Feuerwache eindringen
Eine weitere Versammlung, der „Internationale feministische Kampftag“, begann am Nachmittag mit rund 3000 Teilnehmern. Bereits im Vorfeld erwartete die Behörde einen stark emotionalisierten, propalästinensischen Block. Kurz nach Beginn der Demonstration kam es zu israelfeindlichen Sprechchören und weiteren strafbaren Äußerungen. Mehrere Personen wurden festgenommen, was zu gewalttätigen Gegenreaktionen führte. Die Einsatzkräfte sahen sich mit Flaschenwürfen, Faustschlägen und Tritten konfrontiert und setzten daraufhin körperlichen Zwang sowie Reizstoffsprühgeräte ein.
Im Verlauf des Abends eskalierte die Lage erneut, als etwa 100 Personen versuchten, Festnahmen zu verhindern und sich Zutritt zu einer Feuerwache zu verschaffen, in der zwei Festgenommene festgehalten wurden. Die Polizei setzte daraufhin nach eigenen Angaben gezielt Pfefferspray sowie körperlichen Zwang ein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Da die Versammlungsleitung trotz mehrfacher Aufforderungen nicht mäßigend auf die Teilnehmenden einwirken konnte, wurde die Auflösung der Demonstration angekündigt. Die Leiterin beendete daraufhin eigenständig die Versammlung gegen 20:30 Uhr.

