Offener Brief

Berliner Eltern gegen Kita-Streik: „Politik kann kein Personal herbeizaubern“

In einem offenen Brief wenden sich Berliner Eltern an die Gewerkschaft Verdi. Diese hatte für Donnerstag einen Streik bei 282 Kitas angekündigt.

Die Gewerkschaft fordert mehr Personal in Berliner Kitas.
Die Gewerkschaft fordert mehr Personal in Berliner Kitas.Jens Kalaene/dpa

Berliner Eltern haben angesichts des für Donnerstag angekündigten Streiks an den kommunalen Kitas einen offenen Brief an die Gewerkschaft Verdi geschrieben. Darin fordern die Eltern die Gewerkschaft und die Angestellten der Kitas auf, den Streik abzusagen. Das Dokument liegt der Berliner Zeitung vor. 

„Wir verstehen, dass die Arbeitsbedingungen in den Kitas verbessert werden müssen und dass eine hochwertige pädagogische Betreuung für unsere Kinder von großer Bedeutung ist“, heißt es in dem offenen Brief. Die Eltern seien jedoch „besorgt und enttäuscht“ über den erneuten Streikaufruf. 

Offener Brief: Streik belastet in erster Linie Eltern

Die Politik könne „nicht einfach zusätzliche Erzieher herbeizaubern“, um den Betreuungsschlüssel zu senken. Erst vor einem halben Jahr hätten die Streiks zu einer deutlichen Gehaltssteigerung geführt, auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen habe damals im Fokus gestanden. Ein neuer Streik sei das „falsche Mittel“. 

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Der Streik belaste in erster Linie Eltern enorm. „Viele von uns haben schon lange mit verkürzten Kitazeiten zu kämpfen und stehen nun vor der Herausforderung, mehrere Tage lang eine Betreuung für unsere Kinder während des Streiks zu gewährleisten“, so die Eltern weiter.

In Berlin sind am Donnerstag 282 Kitas von den Streiks betroffen. Darin werden 35.000 Kinder betreut. Verdi fordert mehr Personal und kleinere Betreuungsgruppen. Sollte der Senat nicht auf die Forderungen eingehen, droht die Gewerkschaft mit weiteren Streiks.