Berlin-In Berlin haben 2022 fast doppelt so viele Menschen Asyl beantragt wie im Jahr zuvor. Insgesamt zählte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) 14.704 Asylanträge, wie aus einer Statistik hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. Hinzu kamen mehr als 1000 Geflüchtete, die Berlin über Sonderprogramme aufnahm, etwa besonders schutzbedürftige Syrer. Zum Vergleich: 2021 waren in Berlin 7762 Asylbewerber registriert worden.
11.938 Geflüchtete suchten den Angaben zufolge 2022 erstmals um Schutz in der Hauptstadt. 2766 Migranten stellten sogenannte Folgeanträge. Wie es hieß, handelte es sich dabei fast ausschließlich um Menschen aus Moldau, die in der Regel keinen Anspruch auf politisches Asyl haben. Die Betreffenden seien nach Ablehnung entsprechender Anträge aus Deutschland ausgereist und dann erneut gekommen, um wieder um Asyl nachzusuchen.
Asylbewerber: Sie kommen aus der Republik Moldau, Syrien, Georgien, Türkei und Afghanistan
Zu den wichtigsten Herkunftsländern von Asylbewerbern zählen neben der Republik Moldau Syrien, Georgien, die Türkei oder Afghanistan. Laut LAF nahm die Zahl vor allem in der zweiten Jahreshälfte zu: So registrierte das Amt im Januar 2022 rund 650 Asylanträge, im Dezember waren es rund 1900.
Den weitaus größten Anteil an Geflüchteten hatten im Vorjahr indes Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine flohen. Schätzungsweise 100.000 leben mittlerweile in Berlin. Sie müssen keine Asylanträge stellen, weil sie einen anderen Aufenthaltsstatus besitzen, der ihnen unter anderem ermöglicht, hier zu arbeiten. Viele kamen privat unter.
Alles in allem nahm Berlin damit 2022 mehr Geflüchtete auf als in den Jahren 2015/2016. Damals herrschte schon einmal großer Andrang. Entsprechend angespannt ist die Situation bei der Unterbringung. Da nahezu alle Unterkünfte voll sind und schnell neue Plätze gebraucht werden, sah sich der Senat gezwungen, zusätzlich auch auf großflächige Notlösungen zurückzugreifen, etwa in den Hangars des früheren Flughafens Tempelhof.

