Eltern mit Kindern in städtischen Kitas in Berlin müssen in der kommenden Woche erneut mit Einschränkungen bei der Betreuung rechnen. Die Gewerkschaften GEW und Verdi haben für Donnerstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Sie fordern, tarifvertragliche Festlegungen für die Sicherung der pädagogischen Qualität und für die Entlastung des Kita-Personals.
In dem Tarifvertrag soll der GEW zufolge geregelt werden, für wie viele Kinder eine pädagogische Fachkraft zuständig ist. Nach Einschätzung der Gewerkschaft sollten es in der Altersspanne von eins bis drei Jahren maximal drei Kinder sein. Außerdem setzen sich die Gewerkschaften unter anderem dafür ein, sieben Wochenstunden für pädagogische Aufgaben wie die Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche zu berücksichtigen.
Geplant ist im Rahmen des Warnstreiks auch eine Demonstration vor dem Abgeordnetenhaus. Am Donnerstag steht dort die erste Sitzung nach der Sommerpause an. Auch bei der letzten Sitzung gab es dort eine Demo, zu der Verdi und die GEW aufgerufen hatten – mit dem gleichen Hintergrund und ebenfalls parallel zu einem Warnstreik.
Kitas in Berlin: Senat lehnt Verhandlungen über Tarifvertrag ab
Der Senat vertritt den Standpunkt, das Land Berlin könne nicht über einen Tarifvertrag mit Festlegungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen verhandeln. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hat darauf hingewiesen, dass Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) sei und deshalb solche tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden dürfe.

