Kriminalität

Weißensee: Chef bringt Mitarbeiter durch Schüsse in Lebensgefahr – Anklage

Weil er den Lohn nicht zahlte, bekam der Chef Besuch von seinem Mitarbeiter und dessen Vater. Der Chef schoss seinen Angestellten nieder und wird jetzt angeklagt.

In Berlin wird ein Mann angeklagt, weil er auf einen Mitarbeiter geschossen hat.
In Berlin wird ein Mann angeklagt, weil er auf einen Mitarbeiter geschossen hat.Oliver Killig/dpa

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 48-jährigen Mann erhoben. Er soll mit einer Schusswaffe auf seinen inzwischen 23-jährigen Mitarbeiter geschossen haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft ihm deswegen tateinheitlich gefährliche und schwere Körperverletzung sowie einen Verstoß gegen das Waffengesetz vor.  

Am Nachmittag des 18. Oktober 2023 sollen der 23-Jährige und sein Vater gemeinsam die Büroräume des Chefs in der Berliner Allee in Berlin-Weißensee aufgesucht haben. Der Vorgesetzte, der die beiden erwartet haben soll, soll nach einem kurzen Wortwechsel aus kurzer Entfernung mehrere Schüsse mit einer Glock – Modell 19, Kaliber 9 mm – auf den 23-Jährigen abgegeben haben.

Weißensee: Schütze ließ sich widerstandslos festnehmen

Der 23-Jährige soll sich daraufhin auf den Angeschuldigten gestürzt haben. Als beide zu Boden gingen, soll der 23-Jährige versucht haben, die Waffe zu ergreifen, woraufhin der Angeschuldigte erneut auf ihn geschossen haben soll. Anschließend soll der mutmaßliche Schütze von ihm abgelassen haben. Der Vater des 23-Jährigen soll daraufhin auf den Angeschuldigten eingeschlagen haben. Dann kümmerte er sich um seinen Sohn. Der mutmaßliche Täter verständigte selbst die Rettungskräfte. Als die Polizei am Tatort eintraf, ließ der Angeschuldigte die Waffe fallen und ließ sich festnehmen. Der 23-Jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Sein rechter Arm ist seither weitgehend gelähmt.

Hintergrund der Tat soll ein Streit über eine ausstehende Lohnforderung gewesen sein. Der Chef soll den Lohn des Vaters zurückgehalten haben. Der Chef soll ihn als Fahrer des Betriebs für einen Verkehrsunfall verantwortlich gemacht haben. Der Angeschuldigte befand sich vom 19. Oktober 2023 bis zum 9. Januar 2024 in Untersuchungshaft und ist seither vom Vollzug der U-Haft verschont.