In Berlin soll es bald wieder ein 29-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr geben, wenn es nach der neuen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) geht. In einem Interview mit dem Inforadio des RBB sagte Schreiner, erste Gespräche mit Brandenburg hätten bereits stattgefunden. Sie habe positive Signale wahrgenommen und gehe davon aus, dass es zu einer Einigung kommt. Wichtig sei jedoch, dass ein stimmiges Tarifsystem mit den anderen Abo-Modellen entstehe.
Ihr Ziel sei es, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer zu vereinen, so Schreiner. „Mir geht es um ein gutes Miteinander im Verkehr, ohne die Polarisierung der letzten Jahre.“ Außerdem wolle sie Lücken im öffentlichen Nahverkehr schließen und für saubere Bahnhöfe sorgen. Bei einem attraktiveren ÖPNV würden letztlich auch mehr Pendler darauf umsteigen. „Das zahlt natürlich aufs Klima ein“, so Schreiner.
„Steuergeld sinnlos aus dem Fenster werfen“: FDP kritisiert Schreiners Pläne
Aus den Reihen der FDP kommt indes Kritik am Vorstoß der Verkehrssenatorin. Lars Lindemann, Generalsekretär der FDP Berlin, hält die Pläne zum 29-Euro-Ticket für unangebracht. „Berlinerinnen und Berliner brauchen eine bessere Anbindung der Außenbezirke durch den ÖPNV. Darauf sollte sich Schwarz-Rot konzentrieren und nicht anfangen, längst Vergangenes wieder aufzuwärmen und Steuerzahlergeld sinnlos aus dem Fenster zu werfen.“
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben im vergangenen Jahr vor allem durch das vergünstigte 29-Euro-Ticket Zehntausende neue Abonnentinnen und Abonnenten hinzugewonnen. Seit dem 1. Mai ermöglicht das neue Deutschlandticket bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs für zunächst 49 Euro im Monat. Das Berliner 29-Euro-Ticket lief aus.



