Kriminalität

Spandau: Mutter soll dreijährige Tochter getötet haben – Frau wohl schuldunfähig

Anwohner eines Mehrfamilienhauses hören laute Geräusche im Erdgeschoss. Als alarmierte Polizisten die Wohnung stürmen, machen sie eine schreckliche Entdeckung. Was ist passiert? 

Ein Einsatzwagen der Polizei steht an einem abgesperrten Tatort.
Ein Einsatzwagen der Polizei steht an einem abgesperrten Tatort.U. J. Alexander/imago

Die Frau, die im Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt ihre dreijährige Tochter getötet haben soll, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft höchstwahrscheinlich schuldunfähig. Die 42-jährige Deutsche leide demnach unter einer schweren psychischen Erkrankung, sagte Sebastian Büchner, der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, am Sonntag.

Die Ermittlungsbehörde beantragte daher, die Mutter vorläufig in eine psychiatrische Einrichtung einzuweisen. Gegen sie wird aber weiterhin wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts ermittelt.

Die Obduktion des Leichnams habe bisher noch kein eindeutiges Ergebnis geliefert, weshalb die Staatsanwaltschaft derzeit noch keine näheren Angaben zur Todesursache machen wollte. „Wir müssen jetzt noch das feingewebliche Gutachten und die chemisch-toxikologische Untersuchung abwarten“, sagte Büchner. 

Polizisten und Rettungskräfte versuchten, das leblose Kind zu reanimieren

Nachbarn eines Mehrfamilienhauses am Päwesiner Weg hatten in der Nacht zum Samstag um 3.50 Uhr die Polizei alarmiert, weil sie Lärm und Schreie in einer Erdgeschosswohnung hörten. Außerdem wurden Gegenstände nach draußen geworfen. Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 23 verschafften sich daraufhin gewaltsam Zugang zur Wohnung.

In einem der Zimmer fanden sie ein lebloses Kind und die 42-jährige Mutter. Die Beamten begannen umgehend mit der Reanimation des kleinen Mädchens. Doch auch ein hinzugerufener Notarzt konnte nicht mehr helfen. „Alle Rettungsmaßnahmen blieben erfolglos“, sagte der Polizeisprecher. Aufgrund der Auffindesituation in der Wohnung gingen die Ermittler sofort von einem Tötungsdelikt aus. Die Mutter nahmen sie als dringend tatverdächtig fest. Der Lebensgefährte, der auch der Vater des Kindes ist, war zum Zeitpunkt der Tat nicht zu Hause, hieß es. Auch er ist Deutscher. 

Die 8. Mordkommission des Landeskriminalamtes und die Staatsanwaltschaft Berlin übernahmen wenige Stunden später die weiteren Ermittlungen. Kriminaltechniker sicherten in dem Haus stundenlang Beweismittel, während Ermittler Anwohner befragten.