In der Berliner Kreisliga A ist am Sonntag ein Spiel derart außer Kontrolle geraten, dass die Polizei anrücken musste. In der Partie zwischen BSV Al Dersimspor II mit Ex-Nationalspieler Max Kruse und dem Influencer-Team Delay Sports war es zu heftigen Tumulten und Ausschreitungen gekommen. Da sich die Situation nicht beruhigte, wurde die Polizei zu dem Sportplatz in Berlin-Kreuzberg gerufen.
Was passiert sei, sei „unwürdig. Das hat im Fußball nichts zu suchen“, sagte der frühere Unioner Kruse in einer Instagram Story. Er entschuldigte sich für seine Mannschaft und den Verein, dass Zuschauer den Platz gestürmt hätten. „Emotionen gehören dazu, aber Gewalt hat im Fußball grundsätzlich nichts zu suchen, also von daher meine Entschuldigung für unsere Mannschaft, unseren Verein, dass es überhaupt so weit gekommen ist, dass Zuschauer den Platz stürmen. Das muss nicht, das darf nicht sein.“ Obwohl es auch zu Rangeleien zwischen Spielern und Fans gekommen sei, habe es laut bisherigen Erkenntnissen keine Straftaten gegeben.
Kevin Pannewitz: „Hat mit Fußball nichts zu tun“
Auf Instagram hieß es von Delay Sports, dass es einen Platzsturm der gegnerischen Fans gegeben habe und die Partie wegen körperlicher Angriffe auf Spieler von Delay abgebrochen worden sei. „Was heute passiert ist beim Spiel, hat mit Fußball nichts zu tun“, sagte Ex-Profi Kevin Pannewitz, der als Co-Trainer bei Delay im Einsatz war, in einer Instagram Story.
Die Situation eskalierte, als Delay Sports nach dem späten 2:2-Ausgleichstor von Kruse in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer erzielte. Zuschauer hätten sich demnach vom Jubel der Gäste provoziert gefühlt. Die Lage habe sich trotz aller Bemühungen nicht beruhigt, ehe der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen habe und die Polizei gekommen sei. Auch gegnerische Spieler hätten geholfen, die Lage zu beruhigen, betonte Delay-Gründer Elias Nerlich. Zwei Spieler von Al Dersimspor II sahen jeweils die Rote Karte.
„Gewalt hat im Fußball keinen Platz, da der Sport für Fairness, Respekt und Zusammenhalt steht. Fußball sollte ein Spiel der Leidenschaft sein, bei dem der Fokus auf Teamgeist und sportlichem Wettbewerb liegt, nicht auf Aggression und Gewalt“, schrieb Delay Sports.
Kruse (u. a. Gladbach, Union, Wolfsburg) hatte seine Profi-Karriere 2023 beendet. Seit April 2024 spielt er für den Berliner Kreisligisten Al Dersimspor. (mit dpa)

