Berliner Pflegeeltern bekommen seit diesem Monat deutlich mehr finanzielle Unterstützung vom Land. Wie das Bezirksamt Reinickendorf erklärte, stieg das Erziehungsgeld im September für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren von 300 Euro auf 420 Euro monatlich. Die Pauschale für materielle Aufwendungen erhöhte sich von 399 Euro auf 603 Euro.
Besonders hoch ist den Angaben zufolge die Erziehungsgeld-Erhöhung für die befristete Aufnahme von Kindern in Krisenzeiten, es wurde von 480 auf 1470 Euro pro Monat erhöht. Darüber hinaus erhalten neue Pflegeeltern in Berlin bis Ende 2025 einen zusätzlichen Start-Bonus von 924 Euro. Durch die höheren Vergütungen erhoffen sich die Verantwortlichen, mehr Bewerbungen für Pflegeplätze zu erhalten.
Pflegekind in Berlin: Wer kann Kinder aufnehmen? Die Voraussetzungen
Möchte eine Familie oder Person in Berlin ein Pflegekind aufnehmen, müssen zuvor einige Voraussetzungen erfüllt sein. Beispielsweise dürfen sie während der Eingewöhnungszeit bis zu einem Jahr nicht arbeiten. Nach Angaben von pflegeeltern-berlin.de ist es dabei allerdings irrelevant, ob die Paare oder Personen verheiratet sind oder nicht.
Weiter könnten auch Alleinstehende, verschieden- oder gleichgeschlechtliche Paare für eine Pflegestelle infrage kommen. Eine der Auflagen ist jedoch, dass genügend Wohnraum zur Verfügung stehen muss. „Das bedeutet aber nicht, dass von Anfang an für jedes Kind ein eigenes Zimmer vorhanden sein muss“, heißt es auf der Webseite dazu. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sollten gesichert und ein Einkommen vorhanden sein, das unabhängig von den Leistungen für Pflegekinder zum Leben reicht. Elterngeld wird nicht gezahlt, wenn man ein Pflegekind aufnimmt.
Wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie schreibt, suchen die Jugendämter in Berlin für etwa 700 Kinder befristet oder dauerhaft ein neues Zuhause in einer Pflegefamilie. Im vergangenen Jahr benötigten knapp 60 Kinder in Reinickendorf ein Zuhause, es konnten jedoch nicht für alle geeignete Pflegefamilien gefunden werden.
