Genehmigung der Bundesagentur liegt vor

Berlin: Durch 50 Kilometer des Gasnetzes soll künftig Wasserstoff fließen

Fast 10.000 Kilometer lang soll das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz werden. Auch mehrere Heizkraftwerke in Berlin sollen versorgt werden. Dafür werden Gasleitungen umgerüstet.

Die Rohre einer künftigen Wasserstoffleitung
Die Rohre einer künftigen WasserstoffleitungJan Woitas/dpa

Mehr als 50 Kilometer des Gasnetzes in Berlin sollen in das neue bundesweite Wasserstoff-Kernnetz integriert werden. Das teilten der Energieversorger Gasag und die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB) am Dienstag gemeinsam mit.

Die Bundesnetzagentur hatte zuvor dem Bau wichtiger Wasserstoff-Leitungen in ganz Deutschland zugestimmt. Der Bau soll nach Angaben von Bundesenergieminister Robert Habeck (Die Grünen) sukzessive beginnen, Teilstrecken sollen bereits vor dem Zieljahr 2032 fertigt werden.

Mit einer Gesamtstrecke von 9040 Kilometern wird das Netz allerdings deutlich kleiner als zunächst angenommen. Mehr als 600 Kilometer strich die Bundesnetzagentur aus dem ursprünglichen Plan heraus. Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller begründete das mit dem Abbau von „Redundanzen“ und Anbindungsleitungen, die nicht im Kernnetz gebraucht würden. 60 Prozent des Gesamtnetzes sollen durch die Umwidmung bestehender Erdgasleitungen entstehen.

Heizkraftwerke sollen an Wasserstoff-Netz angeschlossen werden

Die NBB hatte als Betreiberin des rund 7000 Kilometer langen Berliner Gasverteilnetzes Hochdruckleitungen im Osten und Westen der Stadt schon vorsorglich auf ihre Wasserstoff-Tauglichkeit prüfen lassen. Mit den beiden über 50 Kilometer langen Leitungen sollen die heute noch gasversorgten Heizkraftwerk-Standorte der BEW Berliner Energie und Wärme bis spätestens 2032 über das Kernnetz auf Wasserstoff umgestellt werden, hieß es.

„Mit deren Umstellung könnte etwa ein Fünftel der Berliner Wohngebäude, die über einen Fernwärme-Anschluss verfügen, vom Einsatz des CO₂-freien Wasserstoffs profitieren“, teilten Gasag und NBB weiter mit. 

Auf Wasserstoff ruhen große Hoffnungen als klimafreundlicher Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Das Wasserstoff-Kernnetz soll die wichtigsten Leitungen der künftigen Wasserstofftransport- und -importinfrastruktur umfassen. Habeck verglich das Projekt mit den Autobahnen im Straßennetz. Nach Angaben der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber soll das Netz bundesweit jährlich bis zu 278 Terawattstunden an Energie in Form von Wasserstoff transportieren können.