Söldner-Gruppe

Wagner-Chef Prigoschin fordert Ende des Ukraine-Kriegs

Jewgeni Prigoschin fordert überraschend das Ende des Kriegs. Russland habe die Ziele seiner „militärischen Spezialoperation“ erreicht.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin fordert laut einem Bericht das Ende des Ukraine-Kriegs.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin fordert laut einem Bericht das Ende des Ukraine-Kriegs.Alexander Zemlianichenko/AP

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat überraschend das Ende des Kriegs in der Ukraine geforder. Prigoschin forderte in einer Mitteilung den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu auf, das Ende der „militärischen Spezialoperation“ anzukündigen.

Russland habe die Ziele erreicht, so Prigoschin. „Wir haben eine große Anzahl von Kämpfern der Streitkräfte der Ukraine stationiert und können vermelden, dass die Aufgaben  abgeschlossen sind.“ Zudem habe Russland einen „großen Teil der aktiven Bevölkerung zerstört“ und einen „anderen Teil davon eingeschüchtert, welcher nach Europa geflohen“ sei.

Prigoschin schreibt weiter, dass Russland im Falle einer Ankündigung des Endes der Militäroperation nur „in den bereits bestehenden Gebieten Fuß fassen muss“. Seiner Meinung nach besteht für Russland „immer die Gefahr, dass sich nach dem Beginn der Gegenoffensive die Situation an der Front verschlechtert“.

Die USA werde der der russischen Führung „einen Austausch anbieten könnten, bei dem die Grenzen vom 24. Februar 2023 gewahrt bleiben“. „Wenn die Regierung sich weigert, werden die Streitkräfte der Ukraine in die Offensive gehen. In dieser Situation kann es verschiedene Szenarien für die Entwicklung von Ereignissen geben“, so Prigoschin. Seiner Meinung nach besteht die erste Option darin, dass die ukrainische Armee „in die Verteidigung der Russischen Föderation rennt“, die anschließend eine Gegenoffensive starten werde, die zweite darin, dass die ukrainische Armee „in der Lage sein wird, die Verteidigung irgendwo zu durchbrechen“.

Eine „sanfte Vereinbarung“ lehnt Prigoschin allerdings ab, „Russland kann kein Abkommen akzeptieren, nur einen fairen Kampf. Und wenn wir angeschlagen aus dieser Schlacht herauskommen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Die befestigten Gebiete Russlands machen es unmöglich, in seine Tiefen vorzudringen“, schreibt er weiter.

Die Gruppe Wagner führt derzeit die russischen Kämpfe zur Eroberung der ostukrainischen Städte Bachmut und Soledar an. Die russische Söldnergruppe hat zuletzt viele Kämpfer verloren.

Angaben einer russischen NGO und eines Wagner-Deserteurs zufolge sind Söldner der Gruppe auch für die mutmaßliche Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich, was Prigoschin aber zurückweist. Die EU-Staaten haben die Wagner-Gruppe wegen ihrer „aktiven“ Beteiligung am russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf ihre Ukraine-Sanktionsliste hinzugefügt.

Korrektur: In einer früheren Version hieß es, Prigoschin habe den Rückzug aus den besetzten Gebieten gefordert. Dabei handelte es sich um einen Übersetzungsfehler. Prigoschin fordert, dass sich Russland auf den bereits besetzten Gebieten Fuß fasst.