Ukraine-Krieg

Neuer Bericht: USA schicken Uranmunition in die Ukraine

Einem neuen Bericht zufolge wollen nach dem Vereinigten Königreich auch die USA abgereicherte Uranmunition an die Ukraine liefern. Das ist höchst umstritten.

ARCHIV - Uranmunition kann von amerikanischen Abrams-Panzern abgefeuert werden
ARCHIV - Uranmunition kann von amerikanischen Abrams-Panzern abgefeuert werdenNicolas Armer/dpa

Auch die USA könnten der von Russland angegriffenen Ukraine Uranmunition schicken. Einem Bericht von Reuters zufolge wollen die USA panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran als Teil eines neuen Militärhilfepakets schicken. Dies soll offiziell nächste Woche bekannt gegeben werden. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Regierungsdokumente und zwei hochrangige US-Beamte.

Die Spezialmunition kann von amerikanischen Abrams-Panzern abgefeuert werden, die demnächst an die Ukraine geliefert werden sollen. Die US-Beamten erklärten gegenüber Reuters, dass der Wert und der Inhalt des jüngsten Hilfspakets noch nicht feststehe, wobei der Wert wahrscheinlich zwischen 240 und 375 Millionen US-Dollar liegen werde.

Das Vereinigte Königreich hatte bereits Anfang des Jahres Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine geliefert, für die Vereinigten Staaten wäre es das erste Mal.

Umstrittene Munition kann hohen Schaden anrichten

Uran ist ein radioaktives Metall. Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat abgereichertes Uran eine höhere Durchschlagskraft. Die Geschosse wurden etwa in den Kriegen im Irak sowie in Serbien und Kosovo eingesetzt. Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) von 2010 gibt es „keine Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken“ durch abgereichertes Uran: „Die Strahlenexposition durch abgereichertes Uran ist, gemessen an der natürlich vorhandenen Strahlung, sehr gering.“ Aus dem Irak gab es aber auch Medienberichte über Missbildungen, die auf die zuvor im Krieg verwendete Munition zurückgeführt wurden. Laut Experten besitzt auch Russland Uran-Munition.

Dennoch könnte das radioaktive Material die Ukraine vor eine weitere Herausforderung bei den Aufräumarbeiten nach dem Krieg stellen. Teile des Landes sind bereits mit nicht explodierten Sprengkörpern aus Streubomben und anderer Munition sowie mit Antipersonenminen übersät.