Wehrdienst

Bericht: Bundesregierung nimmt Gespräche über möglichen Zivildienst auf

Sollte eine Wehrpflicht in Deutschland wieder nötig werden, muss es eine Alternative für Kriegsdienstverweigerer geben. Dafür führt die Bundesregierung offenbar erste Gespräche.

Sollte die Wehrpflicht in Deutschland wieder eingeführt werden, müsste es einen Ersatzdienst für Kriegsdienstverweigerer geben.
Sollte die Wehrpflicht in Deutschland wieder eingeführt werden, müsste es einen Ersatzdienst für Kriegsdienstverweigerer geben.Federico Gambarini/dpa

Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge begonnen, mit Verbänden über einen möglichen Zivildienst zu sprechen. „In der letzten Woche haben zwei erste Treffen mit Verbänden stattgefunden, um den Dialog zu starten“, sagte ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums der Rheinischen Post. Dabei geht es um das Szenario, dass eine teilweise Pflicht zum Wehrdienst eingeführt werden könnte, sollte das angestrebte Personalziel für die Bundeswehr nicht durch den jüngst beschlossenen freiwilligen Dienst erreicht werden. Im Fall einer Wehrpflicht müsste es einen Ersatzdienst für Kriegsdienstverweigerer geben.

„Wir wollen im konstruktiven Austausch mit den Verbänden den Prozess besprechen und die früheren Erfahrungen sowie künftigen Erwartungen von ihnen in den kommenden Monaten mitgeteilt bekommen“, sagte der Sprecher weiter. „Der frühzeitige Dialog und Austausch mit den Verbänden zu diesem Thema ist uns sehr wichtig.“

Am digitalen Informationstreffen des Ministeriums nahm der Rheinischen Post zufolge unter anderem die Deutsche Sportjugend (DSJ) teil. „Sollte es zur Wehrpflicht und damit zum Zivildienst kommen, werden wir uns bemühen, Plätze dafür anzubieten“, sagte der DSJ-Vorsitzende Stefan Raid. „Es wäre allerdings sinnvoll, wenn sich künftige Regelungen dazu so weit wie möglich an den aktuell vorhandenen Strukturen orientieren.“

Raid wies auf die aktuellen Freiwilligendienste im Sport hin. „So sollte der Freiwilligendienst auch anstelle eines Zivildienstes geleistet werden können. Alternativ könnte es die Möglichkeit geben, dass ein bereits erfolgter Freiwilligendienst auf den Zivildienst angerechnet wird“, sagte Raid.