Operationen

Beauty-Chirurgen: Mehr Schönheits-OPs wegen Instagram, Twitter und Co.

Ein Ärzteverband zählte 2022 mehr als 98.500 Schönheitsoperationen. Ein Zunahme um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Eine Frau bekommt Botox in die Stirn gespritzt. Andere legen sich für ein besseres Aussehen unter das Messer. 
Eine Frau bekommt Botox in die Stirn gespritzt. Andere legen sich für ein besseres Aussehen unter das Messer. Shothsop/imago

Schönheitschirurgen beobachten einen zunehmenden Einfluss sozialer Medien auf Schönheitsideale bei Jugendlichen. Vor allem bei jüngeren Menschen gebe es die Tendenz, Korrekturwünsche anhand von bearbeiteten Fotos zu dokumentieren, erklärte die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen am Freitag bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin. Insgesamt nahmen ästhetische Behandlungen im vergangenen Jahr um fünf Prozent zu – die Verbandsmitglieder zählten mehr als 98.500 Schönheitsoperationen.

Der Anstieg fiel damit deutlich moderater aus als noch im Coronajahr 2021 mit einem Zuwachs von rund 15 Prozent bei ästhetischen Behandlungen.

Am beliebtesten waren 2022 wieder Behandlungen im Gesicht. Auf Platz eins standen Faltenbehandlungen mit dem Nervengift Botox, gefolgt von Behandlungen mit Hyaluronsäure und sogenannten Fillern sowie Fettabsaugungen. An vierter Stelle lagen Lippenkorrekturen, die Oberlidstraffung verdrängte die Brustvergrößerung von Platz fünf.

Schönheitsoperationen: Frauen entscheiden sich häufiger für Brustverkleinerung

Generell entschieden sich Frauen im vergangenen Jahr häufiger für eine Brustverkleinerung. Schönheitschirurgen registrierten hier einen Anstieg um 12,4 Prozent, während die Nachfrage nach Brustvergrößerung um 12,4 Prozent sank.

Mit Blick auf den Trend bei jungen Leuten, mit bearbeiteten Fotos in die Praxen zu kommen, sprach Alexander Hilpert von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische-Plastische Chirurgie von einer bedenklichen Entwicklung. „Die Filter bei TikTok führen zu einer verzerrten Wahrnehmung und sind gefährlich“, erklärte Hilpert.

Auch bei Trends wie beispielsweise dem sogenannten Buccal Fat Removal, einer operativen Entfernung von Wangenfett, sieht er eine Gefahr. „Schnell können bestimmte Behandlungstrends viral gehen“, erklärte Hilpert. Diese stünden oft „in keinem Verhältnis mehr zu den medizinisch sinnvollen und realistischen Behandlungsmöglichkeiten eines seriösen Facharztes“.