Rente

Bas zu Koppelung von Renteneintritt an Beitragsjahre: „Finde dieses System spannend und gerechter“

Ein Berater des Bundesfinanzministers schlägt vor, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. Die Bundesarbeitsministerin zeigt sich offen für die Idee.

Bundarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD)
Bundarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD)Nico Herbertz/Imago

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat sich positiv zu dem Vorschlag geäußert, den Renteneintritt an die Zahl von Beitragsjahren zu koppeln. „Grundsätzlich finde ich dieses System spannend und auch gerechter“, sagte sie am Sonntag im „Bericht aus Berlin“ der ARD. „Ich kann dem viel abgewinnen, weil es insofern gerechter ist: Wer früh einzahlt, kann dann auch früher gehen, und die, die erst später einzahlen, wissen, dass sie dann länger arbeiten müssen.“ Der Vorschlag von Jens Südekum, Ökonom und Berater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), werde sicherlich auch in der Rentenkommission diskutiert.

Südekum hatte sich dafür ausgesprochen, den Beginn der Rente nicht mehr mit dem Alter, sondern mit der Zahl der Beitragsjahre zu verknüpfen. „Die Lebensarbeitszeit ist eine Stellschraube, an die wir ranmüssen, um die gesetzliche Rente zu sichern“, sagte er der Bild am Sonntag. Südekum sagte weiter: „Für alle die Rente mit 70 ist aber falsch. Besser ist es, den Renteneintritt nicht an eine starre Alterszahl zu koppeln, sondern an eine Mindestanzahl von Beitragsjahren.“

Ökonomen fordern seit Jahren eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters. Es brauche auf jeden Fall eine große Rentenreform, sagte Südekum dazu. „Die Babyboomer fangen erst jetzt an, in Rente zu gehen. Heißt: Die große finanzielle Belastung für die gesetzliche Rente kommt erst noch.“ Im Detail sei es aber gerechter, auf die tatsächliche Lebensarbeitszeit zu schauen. „Akademiker zahlen deutlich später in die Rentenkasse ein als jemand, der mit 16 oder 18 Jahre eine Lehre beginnt und dann durcharbeitet.“