Generalbundesanwalt Peter Frank hat die Ermittlungen nach der Attacke auf die Deutschen Bahn am Wochenende übernommen. Das bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage des Spiegel. Demnach wurde ein Verfahren gegen unbekannt wegen des Anfangsverdachts der „verfassungsfeindlichen Sabotage“ eingeleitet. Das Bundeskriminalamt (BKA) werde mit den Ermittlungen beauftragt.
Hintergründe zu den Ermittlungen nannte der Sprecher der Bundesanwaltschaft zunächst nicht. Deutschlands oberste Anklagebehörde kann bei Taten von übergeordneter Bedeutung die Zuständigkeit an sich ziehen.
Sabotageakt setzt Insiderwissen über Bahn voraus
Am Samstag waren zwei Kabel in Berlin und Herne durchtrennt worden. Das legte den Zugverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands lahm. Die Bahn stellte nahezu den gesamten Zugverkehr in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein für rund drei Stunden ein.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bahn selbst sprachen in der Folge von Sabotage. Das Vorgehen setzt nach Einschätzungen aus Sicherheitskreisen Insiderwissen über die Bahn voraus.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte bereits am Wochenende angekündigt: „Sollte es einen verfassungsfeindlichen Hintergrund geben, wird der Generalbundesanwalt ermitteln.“
Berliner Polizei sucht Zeugen für Bahn-Sabotage
Die Polizei in NRW teilte am Montag mit, dass mehrere Kabel im Bereich des Bahnhofs Herne an den Gleisanlagen durchtrennt worden seien. Der Staatsschutz in Bochum ging von einer „politisch motivierten Tat“ aus. In Berlin waren zwischen den S-Bahnhöfen Gehrenseestraße und Hohenschönhausen Kabel der Bahn beschädigt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit und suchte Zeugen.



