Acht Menschen sind beim Baden in Berliner Gewässern im laufenden Jahr bisher ums Leben gekommen. Das waren zwei Badetote weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte.
Vier der tödlichen Badeunfälle ereigneten sich demnach in Flüssen. Damit waren Spree, Havel und Co. in diesem Jahr bisher die gefährlichsten Gewässer. Im Vorjahreszeitraum ertranken mehr Menschen in Seen.
Bei sieben der acht Badetoten zwischen Januar und Juli handelte es sich um Männer. Vier der Ertrunkenen waren jünger als 35 Jahre, eine Person starb im Rentenalter zwischen 76 und 80 Jahren. Für drei Todesopfer lagen keine Altersangaben vor. Sechs Menschen ertranken in den warmen Monaten Mai, Juni und Juli. Zwei Badende starben im Februar und März.
Im gesamten Jahr 2023 waren in Berlin 21 Menschen beim Schwimmen und Baden ums Leben gekommen.
Mehr Badetote in Brandenburg als im Vorjahr
In Brandenburger Gewässern kamen im bisherigen Jahr 21 Menschen ums Leben. Das waren fünf Badetote mehr als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Unfälle ereigneten sich wie schon im Vorjahr in Brandenburger Seen. Elf Menschen ertranken zwischen Januar und Juli in den oft unbewachten Gewässern.
In Flüssen kamen im selben Zeitraum zwei Badende ums Leben, zwei weniger als im Vorjahr. In Schwimmbädern gab es in den ersten sieben Monaten zwei Badetote. 13 Todesopfer waren Männer. Unter den Toten war auch ein Kind.
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Auffällig viele tödliche Badeunfälle ereigneten sich im Frühjahr. Allein zwischen Januar und April ertranken in Brandenburg zehn Menschen. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich zwei. In den wärmeren Monaten zwischen Mai und Juli gab es hingegen etwas weniger Badetote als im Jahr 2023.
Bundesweit bereits mehr als 250 Menschen in diesem Jahr ertrunken
Bundesweit sind seit Beginn der Badesaison Anfang Mai in Gewässern rund 150 Menschen ertrunken. In den ersten sieben Monaten des Jahres kamen laut der DLRG mindestens 253 Personen im Wasser zu Tode. Das seien 35 Menschen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
„Bei einem beständigeren Sommer wären sicher noch mehr Menschenleben zu beklagen gewesen“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt bei der Vorstellung der Zahlen in Düsseldorf. Während in den Seen 77 Personen und damit etwas weniger Menschen umkamen (2023: 82), verzeichnete die DLRG mit 92 Fällen (2023: 77) zum dritten Mal in Folge mehr tödliche Unglücke in den Flüssen.
„Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Dessen sollten sich die Leute beim Aufenthalt an Flüssen bewusst sein“, sagte Vogt: „Vom Schwimmen in Flüssen kann ich den allermeisten nur abraten.“ Insgesamt machten die Todesfälle in Seen und Flüssen zwei Drittel der Gesamtzahl aus. In den Meeren erfasste die DLRG allerdings ebenfalls einen Anstieg auf 13 Ertrunkene gegenüber 9 im Vorjahreszeitraum. Zehn Menschen verloren in der Ostsee ihr Leben, drei in der Nordsee.
DLRG rät Wassersportlern zum Tragen von Schwimmwesten Vorspann
Am Beispiel der Küsten zeige sich wie auch in Schwimmbädern (acht Todesfälle), dass Baden und Schwimmen dort besonders sicher sei, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer beaufsichtigten, ergänzte Vogt. Allein rund 6.000 Ehrenamtliche der DLRG wachten während der Sommersaison an rund 100 Badestellen an Nord- und Ostsee.
Knapp jedes dritte Unfallopfer, dessen Alter bekannt ist, war älter als 70 Jahre. 60 Personen waren zwischen 50 und 70 Jahre alt. Bei älteren Schwimmern sind den Angaben zufolge immer wieder gesundheitliche Vorerkrankungen ursächlich für Badeunfälle. Unter Kindern bis zehn Jahren waren sieben Opfer zu beklagen, 2023 waren es acht.
Bislang 20 tödliche Unfälle erfasste die DLRG bei Freizeitaktivitäten wie Stand-Up-Paddling, Boot fahren und Kitesurfen. Das seien schon jetzt so viele wie im gesamten Vorjahr, hieß es. Die DLRG rät Wassersporttreibenden daher dringend zum Tragen einer Schwimmweste. Diese unterstütze mit ihrem Auftrieb beim Schwimmen und sorge dafür, dass der Sportler an der Wasseroberfläche bleibe. Auch gute Schwimmer seien nicht davor gefeit, nach einem Sturz ins Wasser Kreislaufprobleme zu bekommen und sollten sich deshalb schützen.

