Das umstrittene Modellprojekt zur autofreien Friedrichstraße in Berlin kostet im laufenden Jahr mindestens 213.000 Euro. Das ergibt sich aus einer Aufstellung der Verkehrs- und Umweltverwaltung für die Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus, über die am Sonntag zuerst die Berliner Morgenpost berichtete.
Laut dem Papier, das auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, schlagen „Gestaltungskonzeption und Begleitung der technischen Umsetzung der Aufbauten“ mit 62.832 Euro zu Buche. Für Stadtmöbel wie Sitzmöglichkeiten sind 56.300 Euro eingeplant, für die Pflege von Grünflächen 36.000 Euro.
Die verkehrliche Begleituntersuchung soll 22.365,61 Euro kosten. Für die Verstromung und Beleuchtung der sogenannten Showcases auf der Straße, eine Art Vitrinen aus Glas, sind 18.469,75 Euro vorgesehen, für die Straßenreinigung 17.136 Euro. „Mehrausgaben für das Projekt im laufenden Haushaltsjahr sind möglich, können derzeit aber nicht zielgerichtet abgeschätzt werden“, erklärt die Verkehrsverwaltung in dem Papier weiter.
Charlottenstraße soll Fahrradstraße werden
Zu rechnen ist damit vor allem deshalb, weil die von Verkehrs- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) Ende April angekündigte Neujustierung des Modellprojekts „Flaniermeile Friedrichstraße“ im Haushalt noch nicht eingepreist ist. Jarasch erklärte damals, dass das bisherige Konzept so nicht funktioniere: Nun sollen der Radweg in der Straßenmitte wegfallen und überall Fußgänger Vorrang bekommen. Jarasch will zudem eine weitere Umgestaltung des fraglichen, 500 Meter langen Abschnitts nach dem Vorbild einer italienischen Piazza. Die benachbarte Charlottenstraße soll Fahrradstraße werden.


