Eine US-israelische Doppelstaatsbürgerin, die als Geisel der islamistischen Hamas galt, ist nach Angaben ihres Kibbuz' bereits am 7. Oktober getötet worden. Die 70-jährige Judith Weinstein Haggai sei bereits beim Überfall der Palästinenserorganisation auf Israel tödlich verletzt worden, erklärten die Behörden des damals verwüsteten Kibbuz' Nir Oz am Donnerstag. In der vergangenen Woche war bereits der Tod ihres Mannes Gad Haggai erklärt worden, der bis dahin ebenfalls als entführt gegolten hatte.
Judith Weinstein Haggai galt als die älteste Frau unter den Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden. Die Frau, die sich als Englischlehrerin um förderbedürftige Kinder gekümmert habe, hinterlasse vier Kinder und sieben Enkelkinder, erklärte der Kibbuz Nir Oz.
Leichen der Eheleute befinden sich noch im Gazastreifen
Die sterblichen Überreste Weinstein Haggais und ihres Ehemanns befänden sich noch im Gazastreifen, hieß es weiter. Die Familie der beiden bat in einer Erklärung am Donnerstag um die baldige Überführung der Leichname und erklärte, ihre Tötung erinnere politische Führer weltweit daran, dass „die Geiseln wieder heimkehren müssen, bevor es zu spät ist“.
Am Donnerstag demonstrierte laut dem Bericht eines AFP-Journalisten in Jerusalem erneut eine Menschenmenge vor dem israelischen Parlament, um eine schnelle Heimkehr der Geiseln zu fordern. Während einer Feuerpause zwischen dem 24. November und 1. Dezember waren insgesamt 105 im Gazastreifen in der Gewalt palästinensischer Organisationen befindliche Geiseln freigelassen worden - 80 von ihnen im Austausch gegen 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Mehr als 120 Geiseln werden nach israelischen Angaben weiterhin im Gazastreifen festgehalten.

