In der südukrainischen Region Cherson ist ein ehemaliger Abgeordneter erschossen worden, der in den Dienst der russischen Besatzungstruppen getreten war. Russische Ermittler teilten am Montag im Messengerdienst Telegram mit, der stellvertretende Leiter der Militär- und Zivilverwaltung, Alexej Kowalew, sei gestorben, nachdem er von Projektilen getroffen worden sei.
Der Angriff habe bereits am Sonntag im Haus Kowalews stattgefunden. Seine junge Mitbewohnerin, bei der es sich um seine Freundin handeln soll, sei ebenfalls getötet worden, erklärte das russische Ermittlerkomitee, ohne weitere Angaben zu machen. In den vergangenen Monaten wurden in den besetzten Gebieten bereits mehrere von den russischen Truppen ernannte ukrainische Funktionäre bei Anschlägen verletzt oder getötet.
Kowalew schloss sich den russischen Besatzern an
Der 33-jährige Kowalew war 2019 zum Abgeordneten der Region Chersion gewählt worden und hatte sich im ukrainischen Parlament der Gruppe um Präsident Wolodymyr Selenskyj angeschlossen. Nach dem Beginn der russischen Offensive und der Eroberung der Region Cherson hatte er sich der Verwaltung der Besatzungstruppen angeschlossen. In der Ukraine wurde er daraufhin wegen Hochverrats gesucht. Ende Juni hatte er bereits einen anderen Anschlagsversuch überlebt.
Im März wurde Kowaljows Auto in die Luft gesprengt. Er veröffentlichte später ein Bilder auf Telegram, die ihn in einem Krankenbett zeigten. „Ich lebe und bin gesund und plane ab Montag wieder zu arbeiten“, sagte er in einem von der russischen Staatsagentur Ria Nowosti veröffentlichten Video.



