Raumfahrt

Astronaut Maurer: Milliardäre besuchten uns im All

Bei seinem Aufenthalt auf der Raumstation ISS dockten laut Matthias Maurer mehrere reiche Besucher an. Sie seien zum Teil deutlich älter als er gewesen. 

Der sechsmonatige Aufenthalt im All führte bei Matthias Maurer zu Knochenschwund. 
Der sechsmonatige Aufenthalt im All führte bei Matthias Maurer zu Knochenschwund. dpa/NASA/M.Maurer

Astronaut Matthias Maurer hat während seiner Zeit auf der Internationalen Raumstation im All zweimal Besuch von Touristen erhalten. Ein japanischer Milliardär sei samt Assistent mit einer russischen Sojus-Mission herangeschwebt, berichtete der Saarländer am Montagabend in Düsseldorf beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post. Danach sei eine US-Mission mit drei weiteren Milliardären angedockt.

Die Besucher seien zum Teil deutlich älter als er gewesen, sagte der 52-Jährige. Deswegen rechne er sich trotz seines Alters durchaus noch Chancen auf eine etwaige Mond-Mission aus.

Der sechsmonatige Aufenthalt im All habe bei ihm nicht nur zu Muskel-, sondern auch zu Knochenschwund geführt, verriet Maurer. Bei seinem Oberschenkelhalsknochen habe er zehn Prozent Knochenverlust. Wie die Muskeln ließen sich aber auch die Knochen durch Sport wieder aufbauen.

Maurer appellierte für einen vorsichtigeren Umgang mit dem Planeten. Die Atmosphäre sei vom All aus betrachtet hauchdünn. Umso unverständlicher sei „der aggressive Umgang mit unserer Atmosphäre, unserer Umwelt“. Die Erde sei letztlich „auch nur ein Raumschiff mit acht Milliarden Astronauten. Das kann auch nur funktionieren, wenn wir zusammenhalten und die Lebensgrundlagen erhalten.“

Maurers Körper verlernte den Umgang mit der Schwerkraft

Maurer war im Mai nach sechs Monaten Aufenthalt in der Schwerelosigkeit zur Erde zurückgekehrt. Sein Körper habe im All den Umgang mit der Schwerkraft verlernt. Auch das Gleichgewichtsgefühl habe gelitten. Die ersten Tage zurück auf der Erde habe er sich wie ein betrunkener Seemann gefühlt.

Nicht mit zur Erde zurückgekehrt seien seine schmutzigen Socken, sagte Maurer. Diese seien beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Es sei also nicht immer eine Sternschnuppe, wenn man einen leuchtenden Schweif am Himmel beobachte, sagte Maurer.

Der 52-jährige Saarländer war der zwölfte Deutsche im All. Auf der ISS hatte er in rund 400 Kilometern Höhe die Erde mehr als 2800-mal umrundet.