Der ehemalige ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte sein langjähriger früherer Arbeitgeber, der Norddeutsche Rundfunk (NDR), mit. „Rolf Seelmann-Eggebert hat unser Programm entscheidend geprägt – als Adelsexperte, aber auch in vielen anderen Bereichen“, teilte NDR-Intendant Joachim Knuth mit und hob die herausragende Bedeutung Seelmann-Eggeberts für den Sender hervor.
„Ob er aus Krisengebieten berichtete, die ungleiche Verteilung des globalen Reichtums thematisierte oder royale Großereignisse begleitete – immer überzeugte er die Zuschauerinnen und Zuschauer durch seine profunde Sachkenntnis und seinen taktvollen Umgang mit Themen und Menschen.“ Er sei ein „vorbildlicher Journalist“ gewesen. Der NDR habe ihm viel zu verdanken.
Seelmann-Eggebert wurde mit zahlreichen Preisen dekoriert. Dazu gehören das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz am Bande, und auch den Order of the British Empire.
1978 für ARD nach London entsandt
Seelmann-Eggebert wurde durch seine Berichte insbesondere über das britische Königshaus zu einer Fernsehlegende. Er berichtete unter anderem über die Beerdigung von Lady Diana und die Hochzeit von Prinz William mit Kate live vor einem Millionenpublikum. Ab 1978 war er für die ARD nach London entsandt worden, wo er Studioleiter wurde. Von dort berichtete er 1981 über die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana, die von zahlreichen Menschen live im Fernsehen verfolgt wurde.
In der Folge spezialisierte sich Seelmann -Eggebert immer stärker auf die Adelsberichterstattung und berichtete als Kommentator über fast alle Großereignisse der Königshäuser Europas in den vergangenen Jahrzehnten. Er war der einzige Journalist in Europa, dem sich alle sieben europäischen Königshäuser und ihre Thronfolger für Interviews öffneten.
