Mütterrente

Arbeitgeberpräsident richtet sich an Söder: „Mütterrente kostet Zukunftsinvestitionen“

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger kritisiert die geplante Ausweitung der Mütterrente. Sie sei teuer, ungerecht und schade künftigen Generationen.

Rainer Dulger fordert den Stopp der Mütterrrente.
Rainer Dulger fordert den Stopp der Mütterrrente.Sven Hoppe/dpa

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat CSU-Chef Markus Söder und die Bundesregierung aufgefordert, die geplante Erhöhung der Mütterrente zu stoppen. „Die Mütterrente darf nicht weiter erhöht werden“, sagte Dulger der Augsburger Allgemeinen. Der Staat müsse die zusätzlichen Leistungen mit Steuergeld finanzieren, das dann für wichtige Zukunftsinvestitionen fehle. Statt immer neue Rentenversprechen zu machen, müsse die Politik an die Jüngeren denken, so Dulger.

Die Mütterrente sei nicht treffsicher und sende ein falsches Signal an die junge Generation, sagte Dulger. Er hoffe, dass Söder als CSU-Vorsitzender das Projekt überdenke. Auch Ifo-Präsident Clemens Fuest hatte sich gegen die geplante Ausweitung ausgesprochen. Angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten warnte er vor einer wachsenden Belastung des Rentensystems und forderte, steigende Beiträge zu verhindern.

Söder pocht auf Umsetzung

Söder hatte die Kritik zuletzt zurückgewiesen. Bei einer Rede zum 80-jährigen Bestehen der CSU betonte er, es gehe um Gerechtigkeit für Frauen, die Kinder erzogen hätten. „Deswegen sind wir als CSU für die Mütterrente und werden sie in Deutschland durchsetzen“, sagte der Ministerpräsident.

Die dritte Stufe der Mütterrente soll ab 2027 in Kraft treten. Geplant ist, dass Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder an die heutigen Regeln angeglichen werden. Das führt zu höheren Renten für betroffene Mütter. Auch die Junge Union warnt jedoch vor den Kosten und sieht in der Reform einen Bruch mit dem Prinzip der Generationengerechtigkeit.