Kriminalität

Offenbar Anschlag auf Berliner Kirche geplant: Jugendlicher festgenommen

Brandenburger Ermittler wurden durch einen Hinweis auf ihn aufmerksam. Er soll einen Anschlag geplant haben, ein Experte spricht von einem möglichen IS-Bezug.

Polizisten patrouillieren auf dem Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt. Ein Jugendlicher wurde aufgrund von mutmaßlichen Anschlagsplänen festgenommen.
Polizisten patrouillieren auf dem Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt. Ein Jugendlicher wurde aufgrund von mutmaßlichen Anschlagsplänen festgenommen.Michael Bahlo/dpa

Die Brandenburger Polizei hat einen Jugendlichen festgenommen, der einen Anschlag in der Weihnachtszeit geplant haben soll. Wie die Behörde mitteilte, wurden die Ermittler an Heiligabend durch einen Hinweis auf den Jugendlichen aufmerksam. Die Polizei sprach von einer „politischen Motivation“, nannte jedoch keine Details. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, dass der Jugendliche einen Anschlag auf eine Berliner Kirche geplant haben soll. Es soll sich um einen 15-Jährigen handeln.

Der ARD-Terrorismusexperte Michael Götschenberg sprach gegenüber dem RBB davon, dass der Jugendliche per Telegram in Kontakt mit Personen, die beim Islamischen Staat (IS) vermutet werden, stand. Ein ausländischer Nachrichtendienst habe dem Bundesamt für Verfassungsschutz die entscheidenden Hinweise geliefert zu dem Jugendlichen, so Götschenberg weiter.

Jugendlicher am 1. Weihnachtsfeiertag festgenommen

Am Mittwoch wurde eine Durchsuchung bei dem Jugendlichen aus dem Landkreis Teltow-Fläming durchgeführt. Dabei waren neben dem Spezialeinsatzkommando diverse Kräfte der Polizei Brandenburg im Einsatz.

Der Verdächtige sei zunächst in Gewahrsam genommen und noch am Abend des 25. Dezember dem Amtsgericht Potsdam vorgeführt worden, welches die Ingewahrsamnahme auf Grundlage des Brandenburgischen Polizeigesetzes richterlich bestätigte. Die Polizei steht im Austausch mit weiteren Sicherheitsbehörden. Die Ermittlungen dauern an.

Am 20. Dezember kam es in Magdeburg zu einem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt. Fünf Menschen starben, mehr als 200 weitere wurden verletzt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen bereits seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien. Das Motiv der Tat ist bislang unklar.