Kein Ostdeutscher: Angela Merkel kritisiert Rednerauswahl bei Einheitsfeier

Angela Merkel (CDU) hat einen kritischen Blick auf die Rednerliste für die Feier anlässlich des 35. Jahrestags der Deutschen Vereinigung gerichtet. Die Altkanzlerin sagte, es sei klar, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sprächen. Sie selbst schätze Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, der als Ehrengast erwartet wird. „Aber vielleicht hätte man auch jemanden aus Osteuropa oder aus Ostdeutschland als Gastredner nehmen können, anlässlich von 35 Jahren Deutscher Einheit“, sagte Merkel im Interview mit dem ZDF.

Über ihre eigenen Erfahrungen als Ostdeutsche sagte Merkel: „Man muss beweisen, dass man die vermeintlich von allen im Westen inkarnierten Werte wirklich verstanden hat.“ Man könne das auch andersherum sehen. „Also einfach sagen, hier haben Menschen 40 Jahre oder länger als 40 Jahre eine andere Lebensgeschichte gehabt. Das ist genauso eine individuelle Lebensleistung, wie die von jedem Einzelnen, der in der alten Bundesrepublik groß geworden ist.“ In der Gesamtheit könne man mehr daraus machen.