WM in Katar

Ärger um Wagners „Bademäntel“-Kommentar: ZDF will mit Experten sprechen

Der Ex-Fußballprofi und TV-Experte sorgte mit einem Kommentar während dem WM-Spiel Deutschland gegen Spanien für Aufregung. Der Rassismus-Vorwurf steht im Raum.

Sandro Wagner: Der ehemalige Fußballprofi bei einem Training. Bei der WM 2022 in Katar ist er TV-Experte beim ZDF.
Sandro Wagner: Der ehemalige Fußballprofi bei einem Training. Bei der WM 2022 in Katar ist er TV-Experte beim ZDF.dpa/Lukas Barth

Nach Kritik an einem Kommentar von Sandro Wagner während des WM-Spiels Deutschland gegen Spanien will das ZDF sich mit seinem TV-Experten besprechen. Der ehemalige Fußballprofi hatte in der 79. Minute gesagt: „Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ Wagner spielte damit auf die in Katar traditionellen, langen weißen Gewänder, Thaub genannt, an, die viele Männer auch im Stadion tragen.

Bei Twitter wurde die Aussage von einigen Nutzern kritisiert. Das ZDF-„Sportstudio“ reagierte in einer Antwort auf einen Tweet zum Thema: „Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen.“

„Katarische Bademäntel“: Rassismus von Sandro Wagner oder nicht?

Auf Twitter kocht die Diskussion über den Wagner-Spruch jetzt hoch: Auch die deutsche Beachvolleyballspielerin Karla Borger kritisierte die Aussage von Wagner. Nicht wenige werfen dem ZDF-Co-Kommentator Rassismus und Doppelmoral vor. Denn vor der WM gab es in deutschen Medien eine breite Debatte über Toleranz und Vielfalt beim umstrittenen Gastgeber Katar.

In den Kommentaren antwortete auch das „ZDF Sportstudio“, was User angemessen wie unangemessen finden. Manche halten den Rassismus-Vorwurf und die Ankündigung eines Gesprächs für überzogen. Sie sehen Wagner gar als Opfer, der jetzt der „Meute zum Fraß vorgeworfen“ wird.