Die Tierheime in Berlin haben in diesem Jahr erneut einen Vermittlungstopp zwischen dem 20. Dezember und dem 1. Januar 2024 eingelegt. Damit wollen sie verhindern, dass Haustiere als spontanes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum landen. Tiere würden nicht geshoppt, sondern adoptiert, heißt es dazu auf der Website der Einrichtung. „Daher eignen sie sich absolut nicht als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum“, erklärte die Vorsitzende des Trägervereins, Eva Rönspieß.
Im Vergleich zum letzten Jahr wollten deutlich mehr Menschen dieses Jahr ihr Haustier im Berliner Tierheim abgeben. Etwa 3700 Anfragen erreichten die Einrichtung bis Mitte Dezember (2022: insgesamt rund 3000), wie das Tierheim auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. „Wenn wir alle Anfragen, die bei uns ankommen, angenommen hätten, wären wir bei einem Stand von über 1000 Hunden“, sagte Tierheimleiterin Mareen Esmeier. Dazu kämen Abgabeanfragen für Katzen, Vögel, Meerschweinchen oder exotische Tiere wie Schlangen.
Nicht vergessen: Vom 20. Dezember bis 1. Januar wird die Tiervermittlung im #Tierheim #Berlin vorübergehend eingestellt. Diese Woche gibt es auch keinen Beratungstag mehr - der erste im neuen Jahr ist der 4. Januar. pic.twitter.com/OVkJTAwQPc
— Tierschutz Berlin (@tvbberlin) December 20, 2023
Vermittlung gescheitert: Manche Tiere bleiben bis zum Tod im Tierheim
Durchschnittlich lebten 2023 fast 1300 Tiere auf dem 16 Hektar großen Gelände. Allein bei den Hunden waren es im Dezember mehr als 300 Tiere. Knapp 200 weitere standen den Angaben zufolge gegen Jahresende auf der Warteliste.
Ein Großteil der angenommenen Tiere kann laut Esmeier innerhalb von einigen Wochen oder Monaten vermittelt werden. „Schwierig sind die, die hängenbleiben, und die bleiben oft über Jahre hängen.“ Das sei vor allem bei Hunden der Fall – ein Großteil sei verhaltensauffällig. „Wenn ich mir den Rottweiler nur angeschafft habe, weil er süß und cool ist, geht der Schuss komplett nach hinten los“, so die Tierheimleiterin. Fast alle Hunde im aktuellen Bestand hätten schon mal jemanden gebissen. „Im Zweifel bleiben die Hunde bis zum Tod“, sagte Esmeier. Ein Hund lebe bereits seit elf Jahren im Tierheim.

