Corona

Wegen Omikron: BVG schränkt Fahrplan ein

Die Zahl der Krankmeldungen bei der BVG steigt. Auf zehn Linien fahren Busse ab Mittwoch seltener. Auch U-Bahnen und Straßenbahnen könnten ausgedünnt werden.

Ein Bus der Linie 100 Unter den Linden. Noch gibt es zum Teil alle sieben bis zehn Minuten eine Fahrt. Doch bald wird die einstige Touristenlinie unter der Woche nur noch alle 20 Minuten befahren.
Ein Bus der Linie 100 Unter den Linden. Noch gibt es zum Teil alle sieben bis zehn Minuten eine Fahrt. Doch bald wird die einstige Touristenlinie unter der Woche nur noch alle 20 Minuten befahren.imago/Sabine Brose

Berlin - Die Virusvariante Omikron führt dazu, dass sich auch in Berlin immer mehr Menschen anstecken – was die Zahl der Krankmeldungen und Quarantänemaßnahmen steigen lässt. Das bekommen nun die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und ihre Fahrgäste zu spüren. Vom 19. Januar an schränkt das Landesunternehmen auf zehn Buslinien den Betrieb ein, teilte die BVG am Freitag mit. Je nachdem, wie sich die Corona-Lage weiter entwickelt, könnten beim größten kommunalen Nahverkehrsbetrieb Deutschlands zum 24. Januar weitere Einschränkungen in Kraft treten. Bei der BVG schließt man nicht aus, dass dann auch der U- und Straßenbahnverkehr betroffen sein wird.

Auch in den vergangenen Wochen waren Busse und Bahnen der BVG im gewohnten Fahrplan unterwegs, hieß es bei dem Verkehrsunternehmen. „Die Pandemieentwicklung macht aber vor den Verkehrsbetrieben nicht halt. Seit wenigen Tagen macht sich das mit steigenden Krankmeldungen und Quarantänezahlen bemerkbar. Wie angekündigt, ist die BVG darauf vorbereitet und passt ihr Angebot entsprechend an, um mit einem stabilen Fahrplan in allen Teilen der Stadt weiter ein verlässliches Verkehrsangebot für die Fahrgäste aufrechtzuerhalten.“ Es gehe darum, für die Kunden berechenbar zu bleiben, sagte BVG-Sprecher Jannes Schwentu am Freitag.

Auch die Linien X11 und X21 werden nur noch alle 20 Minuten befahren

Zunächst beschränken sich die Einschränkungen auf den Busbereich. Das erste Maßnahmenpaket sieht vor, die Zahl der zurückgelegten Kilometer im BVG-Busverkehr werktags um 3,2 Prozent zu senken. Sonnabends gehe die Verkehrsleistung um 1,2 Prozent, sonntags um 0,5 Prozent zurück, hieß es. Betroffen sind die Buslinien M27, M43, M44, M46, X11, X21, X83, 100, 181 und 245.

Fahrplanausdünnungen gebe es vor allem dort, wo mehrere Linien abschnittsweise parallel fahren, teilte die BVG mit. Ein „solider Takt“ bleibe erhalten, alle Abschnitte und Haltestellen im Berliner Busnetz werden weiterhin angefahren. Die Metrolinien werden mindestens im Zehn-Minuten-Takt verkehren. Die Linien X11 und X21 werden allerdings auf einen 20-Minuten-Takt ausgedünnt. Montags bis freitags verkehrt auch die einstige Touristenlinie 100, die zwischen der City West und dem historischen Zentrum in der City Ost verkehrt, vom kommenden Mittwoch an nur noch alle 20 Minuten. Derzeit fahren die Busse deutlich öfter. Doch der Tourismus ist stark zurückgegangen. „Bei der Auswahl der Linien hat die BVG auch darauf geachtet, wo die Fahrgastnachfrage in der aktuellen Pandemie-Situation bereits etwas geringer ist“, erklärte das Unternehmen.

Eine zweite Stufe tritt vermutlich am 24. Januar in Kraft. Die Details des zweiten Paketes sind noch in der Abstimmung und sollen schnellstmöglich kommuniziert werden. „Wir reagieren natürlich auch weiter flexibel und angemessen, um Berlin in dieser Zeit mobil zu halten“, sagte Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG. „Unser Ziel ist es, auch bei leider notwendigen Anpassungen immer ein stabiles Angebot für unsere Fahrgäste auf die Straßen und auf die Schienen zu bekommen.“

S-Bahn hat Einschränkungen wieder zurückgenommen

Die S-Bahn Berlin hatte ihr Angebot Ende des vergangenen Jahres ebenfalls leicht ausdünnen müssen, nachdem die Zahl der Krankmeldungen gestiegen war. Zum Jahresbeginn wurden die Änderungen auf sechs Linien aber wieder rückgängig gemacht.