Berlin-Brandenburg

Vollbremsung wegen Fuchs auf Startbahn am BER: Warum die Tiere dort trotzdem geduldet werden

Auch wenn dieser Fuchs den Abbruch eines Startvorgangs am Flughafen BER erzwang: Füchse können dem Team Bird and Wildlife Control am BER die Arbeit erleichtern.

Füchse sind eher erwünscht auf Berliner Flughäfen, zumindest werden sie geduldet.
Füchse sind eher erwünscht auf Berliner Flughäfen, zumindest werden sie geduldet.Andreas Gora/imago

Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete es vergangene Woche als Erste: Wegen eines Fuchses auf der Startbahn am Flughafen BER musste ein Flugzeug der spanischen Fluglinie Iberia mit dem Ziel Madrid kurz vor dem Abheben abbrechen.

Es gibt sogar ein Video davon: Ein Planespotter hat es auf TikTok veröffentlicht, eine Flughafensprecherin bestätigte den Vorfall. Der Airbus hatte bereits eine Geschwindigkeit von 235 km/h erreicht, als er scharf bremsen musste. In dem TikTok-Video sieht man, wie die Bremsen qualmen.

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STARTABBRUCH (Rejected Takeoff) - Iberia A321neo at Berlin Brandenburg Airport to Madrid IB1802 Beim heutigen Livestream, am Mittwoch 29.1.2025 wurden wir von einem Startabbruch des Iberia Airbus A321neo mit dem Kennzeichen EC-NJI überrascht. Grund ist ein Fuchs auf der Startbahn. Sieh selbst. During today's Fluggesellschaft.de livestream, on Wednesday January 29th, 2025, we were surprised by an aborted takeoff of the Iberia Airbus A321neo with the registration EC-NJI. The reason is a fox on the runway. Have a look! #abortedtakeoff #rejectedtakeoff #startabbruch #iberia #ib1802 #berlin #berlinairport #iberiaexpress #madrid

♬ Originalton - Flugexperte

Die Vollbremsung passierte wohl nicht aus Tierliebe. Denn auch wenn ein Fuchs im Vergleich mit einem Airbus winzig ist, kann ein Zusammenstoß dazu führen, dass ein Reifen platzt. Die herumwirbelnden Gummiteile könnten in einen der Motoren geraten und dafür sorgen, dass der Pilot die Kontrolle über sein Flugzeug verliert. Nichts dergleichen passierte am BER. Das Flugzeug rollte zurück und startete erneut.

Trotz dieses Vorfalls: Füchse sind eher erwünscht auf Berliner Flughäfen, zumindest werden sie geduldet. Denn Füchse können dem Team Bird and Wildlife Control am BER die Arbeit erleichtern. Die Hauptaufgabe des Teams, das übrigens gerade Unterstützung sucht, ist es, Vogelschlag zu vermeiden. Füchse fressen Nagetiere, Schwarmvögel und Aas und damit das, was Greifvögel anlocken könnte. Wenn solche größeren Vögel in eine Flugzeugturbine geraten, kann ein Feuer ausbrechen oder der Motor beschädigt werden. Das vor einigen Wochen in Südkorea abgestürzte Flugzeug etwa hatte kurz nach dem Start Vogelschlag gemeldet. In beiden Triebwerken wurden Federn und das Blut von Enten gefunden.

Am BER verlässt man sich bei der Vermeidung von Vogelschlag aber nicht nur auf Füchse, sondern nutzt hochmoderne Technologien wie Radarsysteme zur Überwachung von Vogelbewegungen auf dem 1470 Hektar großen Gelände. Auch Pyrotechnik und speziell ausgebildete Hunde werden eingesetzt, um die Tiere von der Startbahn zu vertreiben. Vergrämen heißt das in der Fachsprache.

Dass ein Fuchs selbst zum Problem wird, ist selten der Fall, kommt aber weltweit immer wieder vor.