Die sechs Fahrradschlösser liegen um den Bauzaun wie schwarze Schlangen, Ahmed Hamdi öffnet sie mit einem Zahlencode, wickelt sie ab, dann trägt er den Zaun mit seinem Kollegen weg und lehnt ihn an eine Häuserwand. So wie an jedem Morgen. Die Männer legen die City-Toilette in der Falckensteinstraße in Berlin-Kreuzberg frei. Einen grauen Quader, der auf der einen Seite ein Pissoir und auf der anderen eine Kabine hat. Hinter dem Klohäuschen räkelt sich ein Obdachloser, der die Nacht im Schlafsack auf dem kalten Boden verbracht hat. Es ist kurz nach acht.
Die Toilette, die hier seit dreieinhalb Jahren steht und um die fast ebenso lange gestritten wird, ist für den Tag eröffnet.

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