Ungarn

Vater von Maja T.: „Selbst ein Massenmörder hat Anspruch auf einen fairen und rechtsstaatlichen Prozess“

Maja T. steht in Ungarn wegen linksradikaler Gewalt vor Gericht. Ihr Vater protestiert mit einem „Hungermarsch“ gegen Haftbedingungen und Prozessführung.

Maja T. am 12. Juni im Gerichtssaal in Budapest
Maja T. am 12. Juni im Gerichtssaal in BudapestZUMA Press Wire/imago

Wolfram Jarosch (54) ist kurz vor Budapest, als wir ihn auf dem Handy erreichen. 800 Kilometer hat er in den vergangenen zweieinhalb Wochen zu Fuß zurückgelegt, ohne feste Nahrung zu sich zu nehmen. Er ist auf einem „Hungermarsch“ zu dem Gefängnis in Budapest, in dem seine Tochter Maja T. seit 13 Monaten in Isolationshaft sitzt. Jarosch spricht von „Folter“.

Die 24-Jährige steht in Ungarn vor Gericht. Sie soll Anfang 2023 mit Linksradikalen durch Budapest gezogen sein und politische Gegner brutal verprügelt haben. Eisenstangen kamen zum Einsatz, es gab Kopfverletzungen bei den Opfern. Beweise für eine Tatbeteiligung von Maja T. wurden bisher nicht vorgelegt, aber der Richter in Budapest scheint von der Unschuldsvermutung recht weit entfernt.

Berliner Zeitung

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