Berlin

Einsturzgefahr gebannt: Entwarnung an der Reinhardtstraße in Berlin

Die Anwohner dürfen wohl bald wieder in ihre Wohnungen zurück. Erstaunlich ist jedoch, dass die Wölbung des Daches anscheinend schon seit Jahren sichtbar war.

Das Gebäude und die Straße ist weiterhin abgesperrt. Auch die Geschäfte müssen geschlossen bleiben.
Das Gebäude und die Straße ist weiterhin abgesperrt. Auch die Geschäfte müssen geschlossen bleiben.Berliner Zeitung

Nach dem Großeinsatz der Berliner Feuerwehr in der Reinhardtstraße in Berlin-Mitte gibt es nun erste Entwarnung: Der Einsatz wurde in der Nacht zu Freitag beendet. Die weitere Zuständigkeit liegt nun beim Bezirksamt Mitte.

Laut einem Sprecher der Feuerwehr wurde ihnen mitgeteilt, dass die Anwohner voraussichtlich bald wieder in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen. Wie lange die notwendigen Bau- und Sicherungsmaßnahmen noch dauern werden, konnte die Feuerwehr allerdings nicht sagen.

Rückblick: Einsturzgefahr wegen verschobenem Dachstuhl

Am Donnerstagvormittag war an der Reinhardt-, Ecke Friedrichstraße wegen akuter Einsturzgefahr ein Wohnhaus evakuiert worden. Der Einsatz erfolgte, nachdem sichtbare Veränderungen am Gebäude festgestellt worden waren und ein Statistiker das Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft hatte.

Das fünfstöckige Haus gegenüber dem berühmten Friedrichstadtpalast wurde daraufhin vorsorglich geräumt und die Straße gesperrt. Es besteht der Verdacht, dass der hölzerne Dachstuhl durch eindringende Nässe beschädigt wurde und sich deshalb verschoben hat.

Die Feuerwehr forderte das Technische Hilfswerk (THW) an, das den Dachstuhl sicherte, um ein weiteres Abrutschen der Dachkonstruktion zu verhindern.

Anwohner berichten von jahrelangen Auffälligkeiten

Anwohner berichteten der Berliner Zeitung, dass die auffällige Wölbung am Gebäude bereits seit Jahren zu sehen gewesen sei. „Vögel fliegen da schon seit Jahren ein und aus“, sagt ein Anwohner.

Auch die Feuerwehr bestätigte diese Beobachtungen. Dennoch sei die Feuerwehr erst am Donnerstagmorgen alarmiert worden – nachdem das Gebäude offiziell als einsturzgefährdet eingestuft wurde. Warum die Gefahr nicht schon früher erkannt wurde oder ob sie bereits vorher bestand, müsse nun durch Gutachten von Experten geklärt werden.

In der Strasse herrscht noch viel Ungewissheit. Die 17 Personen, die das Haus verlassen mussten, wurden vorübergehend in einer Notunterkunft untergebracht. Der Besitzer eines Kioskes berichtet, dass der Einsatz für alle eine Überraschung war. Auch die Geschäfte neben dem Haus mussten schließen.

Nachdem es am Freitagmorgen ruhig vor dem Haus war, trafen kurz vor Mittag wieder Arbeiter vor dem Haus ein. Sie begannen damit, ein Gerüst vor dem Haus aufzubauen.