Das Solarstromgeschäft ist zurück. Dümpelte die Energiegewinnung aus Sonnenkraft in den vergangenen Jahren eher schattig vor sich hin und gingen in der Branche vor zehn Jahren erst 100.000 Jobs für billigen Strom verloren, so bescheren nun eine unsichere Energieversorgung und bislang nicht gekannte Preise der Stromversorger dem eigenen Kraftwerk ein überfälliges Comeback. Der Strom vom Dach soll unabhängig und die Stromrechnung berechenbar machen. Nicht wenige treibt auch die Angst vor einem Blackout.
Der Run auf die Module ereignet sich allerdings in einer Zeit, in der Lieferketten gestört sind und zugleich daran erinnern, dass Solarpaneele nicht mehr in Brandenburg oder Bitterfeld, sondern in China produziert werden. Zudem fehlen die Leute, die die Anlagen installieren, und auch jene, die diese genehmigen und in Stromnetze integrieren.
In Berlin dauern Genehmigungsverfahren mittlerweile fünf Monate, also fünfmal so lange wie vor einem Jahr. Durchschnittswerte, die im Einzelfall noch übertroffen werden können. Verantwortlich ist in jedem Fall das Unternehmen Stromnetz Berlin. Die Stadt hatte es erst im vorigen Jahr dem Energiekonzern Vattenfall abgekauft und sich die Übernahme mehr als zwei Milliarden Euro kosten lassen.
