Immobilienmarkt

Städtevergleich: So viel teurer sind Neubauwohnungen gegenüber Bestandswohnungen

Teilweise gibt es große Preis-Differenzen beim Preis für Wohnungen. In Berlin ist der Unterschied besonders groß.

Neubauwohnungen kosten in Berlin deutlich mehr als Bestandswohnungen.
Neubauwohnungen kosten in Berlin deutlich mehr als Bestandswohnungen.Imago/Olaf Schuelke

Wer sich für eine Neubauwohnung entscheidet, hat zwar eine moderne Bleibe, zahlt aber in der Regel mehr Miete als für eine Bestandsimmobilie. Bei der Höhe des Aufpreises bestehen allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Städten, wie aus einer Untersuchung des Internetportals Immowelt hervorgeht.

In Berlin ist die Preis-Differenz danach besonders groß. Eine 80 Quadratmeter große Neubauwohnung mit drei Zimmern wird in der Bundeshauptstadt im Schnitt für eine Miete von 1050 Euro kalt angeboten. Neubauunterkünfte kosten damit 260 Euro mehr als gleich große Bestandswohnungen, die für durchschnittlich 790 Euro offeriert werden.

Die höchsten Mehrkosten für eine beispielhafte Neubauwohnung mit drei Zimmern und 80 Quadratmetern zahlen Mieter in Frankfurt am Main. Dort liegt die Angebotsmiete einer Neubauwohnung aktuell bei 1330 Euro, während eine vergleichbare Bestandswohnung 1050 Euro Miete kostet – ein Unterschied von 280 Euro.

Angebote aus 14 deutschen Städten wurden ausgewertet

In die Untersuchung flossen Mietangebote aus den 14 deutschen Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner ein, die bei Immowelt im zweiten Quartal inseriert wurden. Zu welchem Preis die Wohnungen am Ende vermietet wurden, geht daraus nicht hervor. Abweichungen sind möglich. Zu Neubauten zählt Immowelt all jene Wohnungen, die in den vergangenen vier Jahren fertiggestellt wurden, also seit 2019.

Neben Frankfurt am Main sind die Kostenunterschiede zwischen den beiden Wohnungsklassen in München am größten. Für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern zahlen Mieter dort monatlich 1610 Euro. Eine vergleichbare Bestandswohnung kostet hingegen 1340 Euro, was einen Preisunterschied von 270 Euro ergibt. Auch in anderen Städten müssen Wohnungssuchende mit deutlichen Mehrkosten rechnen. So ist die monatliche Miete einer neuen Wohnung in Hamburg um 250 Euro höher als bei einer Bestandswohnung.

Betrachtet man die prozentualen Mietpreisunterschiede zwischen Bestands- und Neubauwohnungen, liegt Berlin mit 33 Prozent auf Platz 2. Höher fällt der prozentuale Unterschied nur in Dresden aus, wo Mieter 38 Prozent mehr für eine Neubauwohnung zahlen müssen. Dort ist das Preisniveau aber auch deutlich niedriger als in den teuren Städten.

Mietpreisbremse gilt nicht für Neubauten

Dass Neubauten oft sehr teuer sind, liegt unter anderem daran, dass neu errichtete Wohnungen von der Mietpreisbremse ausgenommen sind – und an den hohen Grundstücks- und Baukosten. Wichtig für Wohnungssuchende: Die höheren Energiestandards von Neubauten können die Aufpreise bei der Kaltmiete durch geringere Nebenkosten aufwiegen. So sparen Mieter von Neubauwohnungen etwa dank oftmals besserer Dämmung bei den Heizkosten, was angesichts der rasant steigenden Energiepreise einen großen finanziellen Vorteil bedeuten kann.

In mehreren Großstädten fallen die Aufpreise für Neubauwohnungen laut Immowelt ohnehin vergleichsweise moderat aus. So zahlen Mieter in Dortmund für eine 80-Quadratmeter-Neubauwohnung lediglich 160 Euro mehr als für eine vergleichbare Bestandswohnung. Das ist der geringste Aufpreis aller untersuchten Städte. In Düsseldorf kann sich der Blick auf Neubauten für Wohnungssuchende ebenfalls lohnen: Die Mehrkosten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt liegen bei 170 Euro. Den gleichen Aufpreis zahlen Mieter in Essen und Leipzig. Und auch in Hannover und Nürnberg (jeweils +180 Euro) fällt der Aufschlag für neu gebaute Wohnungen eher gemäßigt aus.