Öffentliche Toiletten

„Gender-Klo“ am Kotti: Diese Frau will den „Schandfleck“ der Grünen abreißen

Die öffentliche Toilette am Kottbusser Tor ist ein ewiges Ärgernis für viele in Kreuzberg. CDU und FDP kämpfen gegen das Vorzeigeprojekt der Grünen.

Die Toilette am Kottbusser Tor wird von vielen Drogenkonsumenten genutzt.
Die Toilette am Kottbusser Tor wird von vielen Drogenkonsumenten genutzt.Benjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

CDU und FDP wollen das Kotti-Klo abschaffen. Die beiden Parteien bringen am Montag kommender Woche unter der Führung der CDU-Verordneten Ulrike von Rekowsky einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg ein.

Die Toilette auf der Mittelinsel des Kottbusser Tors in Kreuzberg ist berühmt-berüchtigt. Sie ist seit zwei Jahren in Betrieb – und bei der Einweihung hat Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann von den Grünen dieses Häuschen noch als Vorzeigeprojekt gefeiert. Die Toilette sei ökologisch und aus Holz sowie gendergerecht, schrieb Herrmann damals auf Twitter. „Bääm, da ist das Ding“, jubelte sie. Es ging um fünf Jahre Planungszeit und etwa 50.000 Euro Planungskosten. Inzwischen ist der Platz ringsum genauso dreckig wie die kostenfreie Toilette. Und das Missoir, eine Art Hock-Urinal für Frauen, ist längst abgebaut.

Rattenbefall der Toilette am Kottbusser Tor

Nun also der CDU-Antrag, dessen Titel lautet: „Bääm, da sind die Ratten!!! Abbau des Gender-Klos 2.0“. Kritisiert wird der gegenwärtige Zustand der Toilette. Sie sei stark verschmutzt, in ihrer Umgebung werde illegal Müll abgeladen, und letztlich werde die Toilette als Raum für den Drogenkonsum missbraucht. Die Fraktion sieht zudem im jüngsten Rattenbefall eine Gesundheitsgefahr, die dringendes Handeln erfordert. Die Schließung der Toilette sei unerlässlich, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Der Bezirk zahle „56.000 Euro pro Jahr Unterhalt für diesen Schandfleck“, sagt die Fraktionsvorsitzende Ulrike von Rekowsky. Selbst eine Dixietoilette sei günstiger. Die Bezirksverordnete schlägt eine selbstreinigende Toilette vor – oder „irgendwas, was besser funktioniert als dieses Ekel-Klo“. Elektrische Toiletten sind allerdings an diesem Standort derzeit nicht möglich.

Für den Bezirk ist diese Toilette wichtig, ein Pilotprojekt. „Bereits seit vielen Jahren ist der Bedarf für eine öffentliche Toilette am Kottbusser Tor sehr hoch“, schrieb das Bezirksamt kürzlich auf Anfrage der Berliner Zeitung. Und versprach, zeitnah eine Evaluation nachzureichen.