Kriminalität

Heroin-Hotspot Kottbusser Tor: „Zerkaut und wieder ausgespuckt“ in Kreuzberg

An vielen Stellen versinkt Berlin in Müll, Chaos und Verwahrlosung – vor allem am Kottbusser Tor. Und doch prallen hier sehr unterschiedliche Welten aufeinander. Eine Reportage.

Der Kotti zieht nicht nur Drogensüchtige an. Immer mehr Touristen und Expats kommen hierher, um die nahegelegenen Bars zu besuchen.
Der Kotti zieht nicht nur Drogensüchtige an. Immer mehr Touristen und Expats kommen hierher, um die nahegelegenen Bars zu besuchen.Christoph Soeder/dpa

Direkt neben der Fixerstube wird gefeiert: Ein neuer Dönerladen hat eröffnet. Der Imbiss ist mit vielen bunten Ballons geschmückt, ein Dutzend junger Männer wartet in der Mittagszeit auf ihre Kebabs. Eine neue Imbissbude – eigentlich nichts Besonderes in Kreuzberg, aber eine kleine Sensation an diesem Ort, der geradezu berüchtigt ist für Stillstand, Tristesse und Drogenelend in seiner drastischsten Form: das Kottbusser Tor.

Auf dem Gehweg und der Straße liegen leere Essensboxen, Plastikgabeln und Feuchttücher. Dazwischen ein großer Fleck Erbrochenes. Es stinkt nach Urin. Ein Mann schnaubt Nasensekret auf die Straße. Auf dem abgesperrten Grundstück gegenüber dem Druckraum stehen schwarze Mülltonnen, daneben ist eine kleine Deponie – mitten in der Stadt. Die Männer am Imbiss stören sich daran offenbar nicht. Hier ist der Ausnahmezustand der Normalzustand.

Berliner Zeitung

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