Berlin-Reinickendorf

Reiterhof in Tegel muss nach 40 Jahren Schulbau weichen – „Geld reicht nicht, um die Halle abzureißen“

Ein Reitverein erhält am Neujahrstag die Kündigung. Eine Schule soll an seinem Standort gebaut werden. Die Mitglieder sorgen sich um ihre Zukunft.

Sinas Box muss bald geräumt werden.
Sinas Box muss bald geräumt werden.Markus Wächter/Berliner Zeitung

„Die Kündigung zwischen den Feiertagen war ein ganz schöner Klopper“, sagt Hannah Delille. Die 29-Jährige ist stellvertretende Vorsitzende des Ländlichen Reitvereins (LRV) in Tegel. Delille trägt ihr blondes Haar zum Zopf gebunden, ein schwarzes Stirnband und eine dunkelblaue Daunenweste sollen sie vor dem Berliner Winter schützen. Sie nimmt einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und schaut besorgt auf das Gelände im Bezirk Reinickendorf. Auf der 13.000 Quadratmeter großen Fläche soll ein Zentrum für die sonderpädagogische Förderung im Bereich geistige Entwicklung entstehen.

Heißt für den Pferdehof: Alles muss abgerissen und an einen anderen Ort transportiert werden. Dafür haben die Mitglieder bis zum Ende des Jahres Zeit. Am 31. Dezember muss der Stadt braches Land übergeben werden. Der Stadtrat Harald Muschner (CDU) schreibt auf Anfrage der Berliner Zeitung, dass die Schulbaumaßnahme ab 2027 geplant sei. Vom Bezirksamt heißt es, man wolle das Jahr 2026 dafür nutzen, die Fläche für die anstehenden Bauarbeiten vorzubereiten. Wann die Baumaßnahmen im darauffolgenden Jahr genau losgehen sollen, sei noch nicht bekannt. 81 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm 2023–2027 des Landes Berlin sind für das Projekt vorgesehen.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar