Gerichtsprozess

Polizeibeamter fährt Radfahrer um: „Ich dachte, da dreht jemand wirklich durch“

Ein Polizist in Zivil verfolgt in Berlin-Mitte einen pöbelnden Radfahrer und verletzt ihn dabei. Er ist überzeugt, nichts Falsches getan zu haben. Der Richter findet klare Worte.

Der Polizeibeamte Dennis F. sagt, er wollte nur einen Straftäter aufhalten.
Der Polizeibeamte Dennis F. sagt, er wollte nur einen Straftäter aufhalten.Pressefoto Wagner

Ein pöbelnder Radfahrer, ein kurzes Wortgefecht – alltäglich auf Berlins Straßen. Doch dann drückt der Autofahrer das Gaspedal durch. Er verfolgt den Radfahrer und schneidet ihm den Weg ab. So knapp, dass er stürzt, das Vorderrad landet unter dem Autoreifen. Der Fahrer ist Polizeibeamter und war an diesem Tag in Zivil unterwegs.

An diesem Dienstag treffen sich die Beteiligten vor Gericht wieder. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-jährigen Dennis F. in der Anklageschrift vor, den Unfall im Juli 2022 mit Absicht herbeigeführt zu haben. Der Angeklagte bestreitet das, zudem habe er dem 65-jährigen Radfahrer „anhalten, Polizei“ zugerufen. Das Blaulicht sei unter dem Beifahrersitz nicht greifbar gewesen. Bis zum Schluss bleibt ein Streitpunkt, ob der Geschädigte ihn als Beamten erkannt hat, etwa anhand der Weste seiner Kollegin.

Berliner Zeitung

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