Kolumne

RAF-Mitglied Daniela Klette und die Suche nach Terroristen in Kreuzberg

Am Dienstag beginnt der Prozess gegen die Terrorverdächtige, die lange unerkannt in Kreuzberg lebte. In ihrem Kiez sah unser Kolumnist Grußbotschaften aus der Szene.

Februar 2024: Am Morgen nach der Festnahme der Terrorverdächtigen durchsucht die Polizei das Haus, in dem sie lange gelebt hat.
Februar 2024: Am Morgen nach der Festnahme der Terrorverdächtigen durchsucht die Polizei das Haus, in dem sie lange gelebt hat.Annette Riedl/dpa

Es ist eine Werbung, die dann wirklich so überraschend ist, dass ich mitten aus voller Fahrt erst mal anhalten muss. Ich bin in Kreuzberg unterwegs, Skalitzer Straße. Ich radele etwas gedankenverloren den holprigen Radweg entlang und sehe im Augenwinkel an einer Litfaßsäule einen Satz, der irritiert. Es ist selbst bei dieser Eile zu erkennen, dass hier jemand Mitarbeiter sucht. Auf dem grauen Untergrund steht oben auf dem riesigen Plakat ganz in Gelb: „Wir suchen Terroristen (m/w/d).“

Ich halte an, ich steige ab, ich schaue. Auf dem Plakat ist die Silhouette eines Agenten zu erkennen: Schlapphut, Sonnenbrille, hochgeklappter Mantelkragen. Ganz unten sind drei Buchstaben in Weiß zu sehen, die klarmachen, wer hier wirbt: der BND, der Bundesnachrichtendienst. Der deutsche Geheimdienst sucht ausgerechnet in Berlin-Kreuzberg nach Nachwuchsagenten.

Berliner Zeitung

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