Letzte Generation

Klima-Blockierer: So oft behinderten sie Rettungswagen der Berliner Feuerwehr

18 Mal hat laut Senat die „Letzte Generation“ die Feuerwehr in Berlin ausgebremst. Hier die Auflistung.

Autos stehen aufgrund einer Straßenblockade der Gruppe „Letzte Generation“ in Berlin im Stau.
Autos stehen aufgrund einer Straßenblockade der Gruppe „Letzte Generation“ in Berlin im Stau.dpa/Paul Zinken

Jeden Tag kleben derzeit wieder radikale Klimaschützer auf Berlins Straßen und verursachen zum Teil sehr lange Staus. In einem solchen blieb laut Feuerwehr einer ihrer Rüstwagen stecken, der in der vergangenen Woche unterwegs zur Bundesallee war, wo eine Radfahrerin unter einem Lkw eingeklemmt war

Es war aber offenbar nicht der einzige Fall, in dem Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ Rettungskräfte behindert haben. Nach Darstellung des Senats wurden bereits 18 Mal Rettungswagen der Feuerwehr blockiert, die mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zur Einsatzstelle oder von der Einsatzstelle in ein Krankenhaus waren. In einer Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Alexander J. Herrmann listet die Innenverwaltung 14 Fälle auf, die sich seit Juni ereigneten:

Etwa am 21. Juni, als der Rettungsdienst um 8.26 Uhr alarmiert wurde. Der Einsatz bekam die Nummer 288. Das Alarmierungsstichwort, mit dem Typ und Anzahl der Feuerwehrfahrzeuge einem Notruf zugeordnet werden, lautete in dem Fall „Notfalltransport“. Unter der Lagebeschreibung wurde für diesen Fall folgende Formulierung vermerkt: „Verzögerung der Anfahrt durch festklebende Demonstranten auf der A111“. Als Folge: „verspätetes Eintreffen“.

Nüchtern geht die Aufzählung der Innenverwaltung weiter:
  • 23. Juni, Alarmzeit 9.28 Uhr, Einsatznummer 413, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 24. Juni, Alarmzeit 13.44 Uhr, Einsatznummer 769, Alarmierungsstichwort „Notfall, Notarzt“, „Verzögerung der Anfahrt durch Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 4. Juli, Alarmzeit 8.01, Einsatznummer 279, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Rettungswagen konnte Einsatzstelle nicht zeitgerecht erreichen“ – Folge: „Alarmierung eines anderen Rettungswagens“.
  • 4. Juli, Alarmzeit 14.17 Uhr, Einsatznummer 835, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt, Reanimation durch Ersthelfer“, „Verzögerung der Anfahrt durch Klimaaktivisten auf A100 Richtung Süd Höhe Anschlussstelle Spandauer Damm“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 4. Juli, Alarmzeit 14.20, Einsatznummer 842, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Rettungswagen konnte Einsatzstelle nicht zeitgerecht erreichen wegen Blockade durch angeklebte Demonstranten, BAB A100“ – Folge: „Alarmierung eines anderen Rettungswagens“.
  • 4. Juli, Alarmzeit 14.29 Uhr, Einsatznummer 853, Alarmierungsstichwort „Technische Hilfeleistung, Notfall“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 11. Juli, Alarmzeit 10.13 Uhr, Einsatznummer 406, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 10. Oktober, Alarmzeit ohne Angabe, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 14. Oktober, Alarmzeit 9.01 Uhr, Einsatznummer 296, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 19. Oktober, Alarmzeit 9.47 Uhr, Einsatznummer 364, Alarmierungsstichwort „Notfalltransport dringlich“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 19. Oktober, Alarmzeit 10.11 Uhr, Einsatznummer 403, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.
  • 19. Oktober, Alarmzeit 10.35 Uhr, Einsatznummer 436, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt, Reanimation“.
  • 21. Oktober, Alarmzeit ohne Angabe, „Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt, Technische Hilfe“, Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.

Welche Auswirkungen die Verzögerungen für die Patienten hatten, ist derzeit noch unklar.

Am 31. Oktober ereignete sich dann bekanntlich der schwere Unfall, bei dem eine 44-jährige Radfahrerin von einem Betonmischer-Lkw überrollt wurde. Laut Feuerwehr brauchte der Rüstwagen wegen eines Staus, den die „Letzte Generation“ auf der A100 verursacht hatte, sieben bis neun Minuten länger zum Unfallort auf der Bundesallee in Schöneberg. Die Blockierer, die die Staus verursacht haben, machen wiederum die Autofahrer verantwortlich, die keine Rettungsgasse freigelassen hätten.