Zwischen duftendem Rondo-Kaffee und blinkenden Trabi-Rücklichtern erwartet Besucher vom 24. bis 26. Oktober 2025 im Pferdesportpark Berlin-Karlshorst eine Reise in den DDR-Alltag. Unter dem schlichten, aber treffenden Motto „Schauen, Kosten, Kaufen“ wird die Ostpro ihrem Ruf als lebendiges Museum der deutsch-deutschen Geschichte gerecht. Verkauft und ausgestellt werden altbekannte und neue Produkte aus den östlichen Bundesländern, Tschechien, Polen und darüber hinaus – Waren, die man noch aus DDR-Zeiten kennt. Doch hinter dieser konsumorientierten Fassade verbirgt sich ein vielschichtiger Diskurs über Transformationserfahrungen und wirtschaftliche Brüche, der die Messe zu einem einzigartigen Ort der Auseinandersetzung mit der deutschen Einheit macht.
Die besondere Bedeutung der Ostpro erwächst aus ihrer bemerkenswerten Entwicklung. Ihren Ursprung hatte die Messe in den frühen 1990er-Jahren als kleine Verkaufsveranstaltung für Sammler und Nostalgiker. Aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sie sich kontinuierlich zu einem bedeutenden kulturellen Ereignis, das heute jährlich Zehntausende Besucher anzieht. Getragen von der sogenannten Ostalgie-Welle, die in den Jahren nach der Wiedervereinigung als Reaktion auf den radikalen gesellschaftlichen Wandel entstand, wuchs die Messe von einem Nischentreff zum Mainstream-Event. Ihr Aufstieg spiegelt das tiefe Bedürfnis vieler Ostdeutscher wider, ihre Alltagserfahrungen und kulturellen Prägungen zu bewahren und zu würdigen.

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