Politik

Neuwahl in Potsdam: SPD verzockt sich und forciert damit Duell zwischen AfD und Linke

Seit dem Ende der DDR regiert dort die SPD, es ist ihre letzte Hochburg. Doch ihr Oberbürgermeister wurde abgewählt – und nun haben sich einige Strategen wohl verzockt.

AfD-Kandidat: Chaled-Uwe Said, geboren in Dresden, aufgewachsen in Rostock, leitet seit Jahren die AfD-Fraktion im Potsdamer Stadtparlament.
AfD-Kandidat: Chaled-Uwe Said, geboren in Dresden, aufgewachsen in Rostock, leitet seit Jahren die AfD-Fraktion im Potsdamer Stadtparlament.Jens Blankennagel/Berliner Zeitung

Potsdam ist traditionell eine rote Stadt, so rot, dass die SPD in der Brandenburger Landeshauptstadt seit 35 Jahren den Oberbürgermeister stellt. Doch Mike Schubert, der bislang letzte in der Reihe der vier Rathauschefs der SPD, hat Ende Mai eine krachende Niederlage erlebt. Aufgrund einer Affäre wegen Vorteilsnahme wurde er von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Bürger abgewählt. Deshalb steht nun eine Neuwahl an, und deshalb könnte der 21. September durchaus ein historisches Datum werden – zumindest für Potsdam.

Die Ära der SPD als Partei der Sieger könnte nun auch in Potsdam enden. Denn es spricht einiges dafür, dass sich die Strategen in einigen Parteien verzockt haben. Deshalb könnte es sein, dass die SPD es sogar zum ersten Mal nicht in die Stichwahl schafft und dass sich dort dann im Extremfall die AfD und die Linkspartei duellieren. Das wäre ein doppeltes Debakel für die SPD: Denn beide Parteien sind ihre Hauptgegner.

Berliner Zeitung

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