Kolumne

Mein Nachbar in Friedrichshain zeigt mir, wie ein anderes Leben geht

Wir arbeiten, bis wir uns erschöpft und traurig fühlen, zugleich ziehen wir nur aus Arbeit Anerkennung. Mein Nachbar ist Rentner. Und hat alles, was ich nicht habe.

Flüchtige Gespräche im Treppenhaus oder von Balkon zu Balkon: Ob wir nicht mehr für unsere Nachbarn da sein sollten?
Flüchtige Gespräche im Treppenhaus oder von Balkon zu Balkon: Ob wir nicht mehr für unsere Nachbarn da sein sollten?imago

Meinem Nachbarn geht es nicht gut. Ängstlich beobachte ich ihn aus dem Augenwinkel, immer dann, wenn wir uns auf dem Flur treffen oder wenn wir beide von Balkon zu Balkon miteinander sprechen. Er steht dann da, stützt die Arme auf das Geländer und erzählt von fernen Reisen, erzählt von früher und erzählt von den letzten Arztterminen.

Berliner Zeitung

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